Der FC Bayern München wird derzeit in Südkorea zur Marke Deutschland. Während der PR-Reise stellen sich jedoch ernsthafte Herausforderungen für die bevorstehende Saison.
Die Reise als PR-Maßnahme
Der FC Bayern München hat sich auf eine Sommerreise nach Südkorea begeben, um sowohl die eigene Marke als auch den deutschen Fußball international zu bewerben. Diese Marketingstrategie ist Teil einer umfangreichen Tradition, doch die aktuellen Umstände werfen Fragen hinsichtlich der Effizienz und der sportlichen Vorbereitungen auf. Die Spieler wurden am Flughafen in Seoul von einer Vielzahl von Fans und Medienvertretern empfangen, unter ihnen auch der koreanische Fußballprofi Minjae Kim, der den Münchener Spielern ein herzliches Willkommen bereitete.
Ein enger Zeitplan
Trotz der positiven äußeren Umstände birgt die Reise auch eine erhebliche Herausforderung für die Spieler. Head Coach Vincent Kompany äußerte Bedenken über die für das Training wenig förderlichen, feucht-warmen klimatischen Bedingungen in Südkorea. „Die Fitness muss aufgebaut werden, aber auch die Mentalität muss stimmen, auch wenn wir körperlich nicht ganz auf der Höhe sind“, erklärte er. Bei einem bevorstehenden Testspiel gegen Tottenham Hotspur stehen die Bayern-Spieler in der Pflicht, ihre Form zu zeigen – trotz des nur begrenzten Zeitrahmens für ernsthaftes Training.
Potenziale Probleme für die Bundesliga
Die FCB-Profis sind an internationale Werbereisen gewöhnt, doch die enge Terminplanung der diesjährigen Sommerreise könnte gravierende Auswirkungen auf die kommenden Wochen haben. Spieler, die an der Europameisterschaft teilnahmen, sind momentan nicht verfügbar, während am 15. August bereits das erste Pflichtspiel gegen den SSV Ulm ansteht. Experten warnen vor einem möglichen Holperstart für die Bayern, der sich negativ auf die gesamte Bundesliga auswirken könnte.
Kritik an der Kettenreaktion nationaler Termine
Die Situation wird durch die Vielzahl an Länderspielen kompliziert, für die der FC Bayern Spieler abstellen muss. CEO Jan-Christian Dreesen betont die Herausforderungen, die die Spieler während ihrer Phase der internationalen Verpflichtungen haben, da sie oft angeschlagen zurückkehren. Der frühere Trainer Thomas Tuchel hatte dies bereits angesprochen und die Problematik verdeutlichte die Vereinsführung auch in der aktuellen Podcastausgabe „Die Bayern-Woche“.
Wettlauf um die PR-Präsenz
Während Bayern für die Öffentlichkeitsarbeit nach Asien reist, signalisiert Bayer Leverkusen, dass sie auf eine solche PR-Tour verzichten und sich stattdessen auf die eigene Vorbereitung in der Heimat konzentrieren. Der Finanzvorstand der Bayern, Michael Diederich, stellte fest, dass es im Interesse aller Bundesliga-Klubs sein sollte, die deutsche Fußballflagge international hochzuhalten.
Positive Stimmen aus der Mannschaft
Trotz der sich abzeichnenden Probleme bleibt der Mannschaftsgeist stark. Manuel Neuer und Joshua Kimmich betonen, wie wichtig solche Reisen für den Teamzusammenhalt sind. Sie sehen die Möglichkeit, sich auf persönlicher Ebene besser kennenzulernen und den Zusammenhalt im Team zu stärken, was für die bevorstehenden Herausforderungen von großer Bedeutung ist.
Die aktuellen Entwicklungen deuten darauf hin, dass der FC Bayern München sich in einem Spannungsfeld zwischen PR-Anforderungen und den anstehenden sportlichen Verpflichtungen befindet. Die kommenden Wochen werden entscheidend dafür sein, ob die Reise in den Fernen Osten langfristige Vorteile für den Verein bringt oder ob sie sich als Belastung herausstellt. Die Bundesliga, die sich selbst in einem Rekordjahr für internationales Engagement befindet, wird gebannt auf die weiteren Schritte des Rekordmeisters blicken.