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Fischotter unter Druck: Söders neue Verordnung sorgt für Widerstand

Bayern weitet den Abschuss des geschützten Fischotters ab dem 15. August auf das gesamte Bundesland aus, was von der Deutschen Umwelthilfe scharf kritisiert wird, da konstruktive Lösungen für die Teichwirtschaft fehlen und stattdessen der Fischotter zum Sündenbock gemacht wird.

Die Debatte um den Fischotterschutz und die Teichwirtschaft in Bayern

Berlin (ots)

Die Entscheidung der bayerischen Staatsregierung, eine neue Verordnung zum Abschuss des streng geschützten Fischotters in Kraft zu setzen, sorgt bundesweit für Aufregung und Diskussionen. Ab dem 15. August 2023 wird der Fischotter in ganz Bayern unter bestimmten Voraussetzungen zur Bejagung freigegeben. Dies hat sowohl wirtschaftliche als auch ökologische Implikationen, die für viele Bürger von Interesse sind.

Reaktionen von Umweltschutzorganisationen

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) zeigt sich enttäuscht über diese Regelung. Laut Sascha Müller-Kraenner, dem Bundesgeschäftsführer der DUH, wird die Verordnung als alternativlos für die Teichwirtschaft dargestellt, ohne dass konstruktive Lösungen in Zusammenarbeit mit Naturschutzverbänden verfolgt werden. Müller-Kraenner kritisiert das Vorgehen der bayerischen Staatsregierung und fordert ein Umdenken, um einen ausgewogenen Schutz des Fischotters zu ermöglichen, anstatt diesen zum „Sündenbock“ für wirtschaftliche Probleme zu machen.

Warum ist der Fischotter wichtig?

Fischotter sind als Art nicht nur für das ökologische Gleichgewicht wichtig, sondern fungieren auch als Indikatoren für die Gesundheit von Gewässern. Ihre Präsenz zeigt ein intaktes Ökosystem an, was für die Teichwirtschaft von Bedeutung ist, da sich die Lebensräume von Fischen und anderen Wasserarten stabilisieren können, wenn der natürliche Lebensraum erhalten bleibt. Das Versäumnis, diese natürlichen Zusammenhänge zu erkennen und zu berücksichtigen, könnte langfristige negative Folgen haben.

Die Rolle der Behörden

Mit der neuen Verordnung wird die Verantwortung zur Sicherstellung der naturschutzrechtlichen Vorgaben auf nachgeordnete Fachbehörden übertragen. Dies wirft Bedenken hinsichtlich der Überlastung dieser Behörden auf. Kritiker befürchten, dass ohne ausreichende Datenerhebung und Methoden zur Schadensermittlung eine faire und praxisnahe Verwaltung der Abschusskontingente nicht gewährleistet werden kann.

Gemeinsame Lösungen gesucht

Die DUH bietet an, zusammen an Lösungen zu arbeiten, um die Herausforderungen sowohl die wirtschaftlichen Interessen der Teichwirtschaft als auch den Schutz des Fischotters in Einklang zu bringen. Vorschläge wie die Förderung von Flussrenaturierungen könnten helfen, Lebensräume wiederherzustellen und damit eine Win-win-Situation für Natur und Wirtschaft zu schaffen.

Fazit

Die Diskussion um den Fischotterschutz in Bayern ist ein aktuelles Beispiel für die Herausforderungen, die sich aus der Vereinbarkeit von Naturschutz und wirtschaftlichen Interessen ergeben. Die kommenden Wochen und Monate könnten entscheidend dafür sein, ob es gelingt, einen nachhaltigen Weg zu finden, der sowohl die Natur respektiert als auch den Anforderungen der Teichwirtschaft gerecht wird.

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