Windkraftausbau in Bayern: Eine alarmierende Entwicklung
München – In Bayern zeigen die aktuellen Zahlen einen besorgniserregenden Trend im Bereich der Windenergie. Im ersten Halbjahr 2024 wurden lediglich vier neue Windkraftanlagen in Betrieb genommen. Diese Entwicklung stellt eine ernste Herausforderung für den Freistaat dar, der laut dem Marktstammdatenregister das Schlusslicht unter den deutschen Flächenländern bei der installierten Windkraft-Leistung pro Quadratkilometer belegt.
Förderwürdige Maßnahmen im Koalitionsvertrag
Der Koalitionsvertrag sieht vor, bis 2030 insgesamt 1000 neue Windräder zu errichten. Doch nach den gegenwärtigen Prognosen, basierend auf den bisherigen Ausbauzahlen, wird dieses ambitionierte Ziel nur erreicht, wenn Energieminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) seine Anstrengungen erheblich steigert. Aktuell wäre eine Ver17fachung der jährlichen Neubauten notwendig, um auch nur annähernd in die Nähe der Zielvorgaben zu kommen.
Eine kritische Bilanz der Energieexpertin
Saskia Reinbeck von Greenpeace Bayern bezeichnet die momentane Situation als „katastrophale Bilanz“. Im Vergleich zu Schleswig-Holstein, wo 551 Kilowatt pro Quadratkilometer installiert sind, kommt Bayern nur auf 38 Kilowatt. Dies verdeutlicht die unzureichende Entwicklung der Windkraftinfrastruktur im Freistaat, was nicht nur das von der Regierung gesetzte Ziel gefährdet, sondern auch die Bemühungen um eine nachhaltige Energiezukunft untergräbt.
Bedingungen für eine nachhaltige Energieentwicklung
Die Sicherstellung einer zuverlässigen Versorgung mit erneuerbaren Energien könnte entscheidend sein, um den Wirtschaftsstandort Bayern aufrechtzuerhalten. Eine schnellere Umsetzung des Windkraftausbaus könnte dabei helfen, die Abhängigkeit von teuren fossilen Energien zu minimieren. Bürgerinnen und Bürger würden dies positiv in ihren Strom- und Heizkosten bemerken.
Die düstere Prognose für die kommenden Jahre
Die genehmigten Windkraftprojekte in Bayern lassen auf eine weiterhin schleppende Entwicklung schließen. Im ersten Halbjahr 2024 wurden nur 16 Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 90 Megawatt genehmigt. Im Gegensatz dazu zeigt eine Studie des Wirtschaftsministeriums einen Bedarf von 406 Megawatt pro Halbjahr auf, um die Klimaziele zu erreichen. Wenn die derzeitigen Emissionswerte nicht deutlich gesenkt werden, könnte Bayern sogar erst im Jahr 2301 klimaneutral werden.
Ein Aufruf zur Mobilisierung von Ressourcen
Um die dringend benötigte Entwicklung im Windkraftausbau voranzutreiben, ist ressourcenreiche Mobilisierung seitens der Staatsregierung erforderlich. Der Appell an Energieminister Aiwanger ist klar: mehr Tempo und Initiative im Ausbau der erneuerbaren Energien sind unumgänglich. Nur so kann Bayern seine Rolle als Vorreiter in der nachhaltigen Energiepolitik wiederfinden und dem drohenden Versagen der Klimaziele entkommen.
– NAG