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Frauen in der Kommunalpolitik: Bürgermeisterinnen fordern mehr Sichtbarkeit

Die Bürgermeisterin von Anzing, Kathrin Alte, fordert mehr Unterstützung für Frauen in politischen Ämtern, während sie heute in Kinding mit ihrer Kollegin Katharina Schulze über die Bedeutung von weiblichen Vorbildern und die Herausforderungen der politischen Teilhabe diskutiert, um die derzeit nur zehnprozentige Frauenquote unter bayerischen Bürgermeister*innen zu erhöhen.

In Bayern sind bislang nur zehn Prozent der Bürgermeister*innen weiblich, was auf ein signifikantes Ungleichgewicht in der politischen Vertretung hinweist. Die Bürgermeisterin von Anzing, Kathrin Alte (CSU), betont die Dringlichkeit, gezielte Unterstützung für potenzielle weibliche Kandidatinnen bereitzustellen. Sie ist der Überzeugung, dass eine repräsentative Politik, die die hälfte der Bevölkerung einbezieht, unerlässlich für die demokratische Teilhabe ist.

Familienfreundlichkeit als Schlüssel

Ein zentrales Hindernis, das viele Frauen von der Übernahme politischer Ämter abhält, ist die Vereinbarkeit von Familie, Beruf und politik. Alte hebt hervor, dass diese Herausforderung oft als unüberwindbar wahrgenommen wird. Um mehr Frauen in die Kommunalpolitik zu bringen, müssen jedoch nicht nur Männer, sondern auch die politischen Strukturen an die Bedürfnisse von Müttern und Familien angepasst werden. Hier kann die Politik einen großen Schritt machen, um Familien zu unterstützen und gleichzeitig Frauen zu ermutigen, Führungsrollen zu übernehmen.

Die Bedeutung von Netzwerken

Die Bürgermeisterin weist außerdem darauf hin, dass es bisher nicht die gleichen Netzwerke für Frauen gibt, die wie bei Männern zur gegenseitigen Unterstützung da sind. Ihr Appell an erfahrene Bürgermeisterinnen, aktiv Unterstützung zu bieten und ihre eigenen Erfahrungen zu teilen, ist ein wichtiger Schritt, um Ängste und Vorurteile abzubauen. „Bürgermeister sein ist kein Hexenwerk“, sagt Alte und möchte damit klarstellen, dass mutige Frauen diesen Weg durchaus einschlagen können. Sichtbare Vorbilder in der Politik könnten eine wegweisende Rolle spielen, um das Interesse an politischen Ämtern zu wecken.

Politische Mitverantwortung

Alte fordert auch ein Umdenken innerhalb der Parteien. Es sollte sichergestellt werden, dass die Parteilisten auch tatsächlich paritätisch besetzt sind. Die Verantwortlichen in den politischen Parteien sind aufgefordert, sich kritisch mit ihrer eigenen Frauenpolitik auseinanderzusetzen. Der Anteil weiblicher Stimmberechtigter in der politischen Landschaft darf nicht länger ignoriert werden.

Gesprächsrunde zur Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts

Aktuell trifft sich Kathrin Alte in Kinding (Landkreis Eichstätt) mit der Grünen-Fraktionschefin Katharina Schulze, um über die Förderung von Frauen in der Politik und den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu diskutieren. Solche Gespräche sind wichtig, um den Dialog über Frauen in Führungspositionen und deren Beitrag zur Gesellschaft weiter voranzutreiben.

Der Weg zu mehr weiblicher Präsenz in der Kommunalpolitik bleibt herausfordernd, aber mit gemeinsamer Anstrengung und starkem Engagement kann dieser Wandel vollzogen werden. Es ist unerlässlich, dass Frauen in der Politik nicht nur vertreten sind, sondern auch aktiv an der Gestaltung unserer Gesellschaft teilnehmen. Das ist nicht nur wichtig für die Gleichberechtigung, sondern auch für eine gesunde Demokratie.

NAG

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