Der ehemalige Bayern-Star Matthijs de Ligt hat mit seinen jüngsten Äußerungen viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Der 24-jährige Verteidiger wechselte im Sommer für eine beträchtliche Ablösesumme von rund 45 Millionen Euro plus Boni zu Manchester United. Bei seiner Rückkehr nach einem Nations-League-Spiel gegen Bosnien-Herzegowina, das die Niederlande mit 5:2 gewonnen haben, äußerte de Ligt seine Zufriedenheit über den Wechsel und nutzte die Gelegenheit, die Bundesliga stichelnd zu kritisieren.
Vor den Kameras ließ de Ligt keinen Zweifel daran, dass die Premier League für ihn eine bedeutende Plattform darstellt. „Weil ich im Rampenlicht bleibe … die Premier League hat mehr Zuschauer, die Bundesliga weniger“, erklärte er. Diese Bemerkung lässt keinen Platz für Missverständnisse und könnte als gezielte Kritik am deutschen Fußball interpretiert werden.
Premier League vs. Bundesliga
Die Zuschauerzahlen scheinen de Ligt recht zu geben. Obwohl der FC Bayern München in der aktuellen Saison mit einem Zuschauerschnitt von 75.000 pro Partie führend ist und damit Manchester United, das auf 73.500 pro Spiel kommt, übertrifft, bleibt die Majarität der Fernsehzuschauer in der englischen Liga. In der Saison 2022/2023 generierte die Premier League beeindruckende 3,7 Milliarden Euro an TV-Geldern, während die Bundesliga lediglich 1,5 Milliarden Euro einspielte. Dieser finanzielle Aspekt hat zweifellos Einfluss auf die Attraktivität und Reichweite der Ligen.
Ein bemerkenswerter Punkt, den de Ligt ansprach, instrumentalisiert nicht nur seine persönliche Karriere, sondern reflektiert auch einen größeren Trend im Fußball. Der Druck, der durch hohe TV-Einnahmen und globale Zuschauerzahlen entsteht, macht es für Spieler attraktiver, in Ligen zu spielen, in denen das Rampenlicht heller scheint. De Ligt unterzeichnete einen langfristigen Vertrag bis 2029 bei Manchester United, was seine Entscheidung weiter unterstreicht.
Ein weiterer interessanter Aspekt sind die äußeren Umstände, die zu de Ligts Wechsel führten. Bayern-Boss Uli Hoeneß hatte vor Kurzem intern klare Bedingungen aufgestellt: Der Verein könne keine neuen Spieler verpflichten, solange nicht zuvor einige bestehende Verträge aufgelöst würden. Die Verpflichtungen der Bayern belaufen sich mittlerweile auf mindestens 125 Millionen Euro für neue Talente, was die finanzielle Strategien des Klubs beeinflusst.
Leistung auf dem Platz
Nicht nur durch seine Aussagen, sondern auch durch sein Spiel sorgte de Ligt für Aufsehen in dem Nations-League-Spiel. Mit einem gravierenden Stellungsfehler beim Stand von 3:1 für die Niederlande ließ er Bosniens Starspieler Edin Dzeko ungehindert zum 2:3 verkürzen. Trotzdem konnten die Niederländer das Spiel souverän für sich entscheiden, wobei Wout Weghorst und Xavi Simons die weiteren Tore erzielten.
Fast schon ironisch wird es, dass de Ligt am Dienstagabend erneut gegen einige seiner ehemaligen Bayern-Kollegen antreten wird, wenn die niederländische Nationalmannschaft im zweiten Spiel der Nations League auf die deutsche Auswahl trifft. Ein weiterer Kracher, der das sportliche Geschehen in dieser Saison prägt und mit Spannung erwartet wird. Während de Ligt seine neue Rolle in der Premier League genießt, bleibt abzuwarten, wie sich seine Leistung und seine Worte auf seine ehemaligen Kollegen und die Bundesliga auswirken werden.