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Passau geht voran: Personalakten auf Missbrauch überprüfen!

Das evangelische Dekanat Passau setzt einen historischen Schritt: Als erstes Dekanat in ganz Bayern wird es seine Personalakten auf mögliche Missbrauchsfälle durchforsten. Der niedersächsische Bezirksvorsitzende Rainer Sebastian brachte diesen Antrag bei der Dekanatssynode ein, die ihn kürzlich einstimmig genehmigte. „Wir sind vergleichsweise klein, also fangen wir jetzt bei uns an“, betonte Sebastian und fordert eine umfassende Sichtung aller Akten, nachdem der bayerische Landesbischof Christian Kopp eine alarmierende „sechsstellige Zahl“ an Personalakten in Bayern bezeichnet hatte.

Die kürzlich präsentierte ForuM-Studie zu sexualisierter Gewalt in der evangelischen Kirche spricht von mindestens 2.225 Betroffenen und 1.259 mutmaßlichen Tätern. Sebastian ist überzeugt, dass die tatsächliche Zahl wesentlich höher liegt und drängt darauf, alte Fälle aufzudecken. Die Dekanatssynode fordert nun die bayerische Landeskirche auf, sämtliche Personal- und Disziplinarakten der Bediensteten im Dekanat Passau innerhalb eines Jahres zu sichten. Sollte die Landeskirche dieser Aufforderung nicht nachkommen, droht sie mit dem Urteil: „Dann hat die Kirche versagt.“ Mehr Informationen gibt es hier.

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