Bayern

„Teichwirte in der Oberpfalz fordern Antworten zum Otter-Problem“

Teichwirte in Bayern, angeführt von der Expertin Lena Bächer, kämpfen angesichts massiver Verluste durch Otterangriffe um das Überleben ihrer Betriebe, da ihnen die Politik angemessene Regelungen zur Schadensbegrenzung vorenthalte und die Zukunft der regionalen Teichwirtschaft gefährde.

Frustration unter Teichwirten: Die Herausforderung durch Otter in Bayern

Die bayerischen Teichwirte sehen sich einem alarmierenden Problem gegenüber, das nicht nur ihre Existenzgrundlage bedroht, sondern auch die lokale Lebensmittelproduktion gefährdet. Besonders in der Oberpfalz klagen die Betreiber über massive wirtschaftliche Einbußen, die durch die wachsende Population von Ottern verursacht werden. Der Unmut ist spürbar, besonders unter der jüngeren Generation der Teichwirte.

Die Stimme der Betroffenen

Lena Bächer, Teichwirtin und Wissenschaftlerin an der Fachhochschule in Hof, befindet sich an der Frontlinie dieses Konflikts. Ihr Betrieb in Wiesau hat eine lange Tradition, und die Familie bewirtschaftet die Teiche bereits in dritter Generation. „Wir arbeiten in einer wundervollen Landschaft, wir machen eine ehrliche Arbeit“, erklärt sie und stellt den positiven Einfluss ihrer Arbeit auf die Gemeinschaft heraus. Doch die Freude wird durch die anhaltenden Probleme mit den Ottern getrübt. „Wir haben den Schaden, aber wir können nicht viel tun“, sagt sie und spricht von „massiven Verlusten“ in der Teichwirtschaft. Diese Situation stellt nicht nur einen persönlichen Rückschlag dar, sondern auch einen Rückschritt in der landwirtschaftlichen Entwicklung der Region.

Das Ungleichgewicht durch den Otter

Die Debatte um die Schutzwürdigkeit des Otters wirft Fragen auf: „Wir haben hier mittlerweile ein völliges Ungleichgewicht“, so Bächer, die betont, dass die Teichwirtschaft durch die Fokussierung auf das Wohlergehen des Otters stark gefährdet ist. Angesichts der Unterstützung für die regionale Lebensmittelproduktion kritisiert sie, dass der Otter von einigen Umweltschutzverbänden als schützenswerter wahrgenommen wird als die Karpfen, die in der Teichwirtschaft gezüchtet werden. Diese Situation ist nicht nur frustrierend für die Betroffenen, sondern auch problematisch für die nachhaltige Erzeugung von Lebensmitteln in der Region.

Politische Rahmenbedingungen und notwendige Maßnahmen

Die Teichwirte spüren, dass sie von der Politik im Stich gelassen werden. „Es braucht endlich Entscheidungen bis hinaus in die europäische Ebene“, fordert Bächer. Das Fehlen klarer Richtlinien für die Entnahme und Kontrolle der Otterpopulation stellt die Teichwirtschaft vor große Herausforderungen. Die Gespräche mit vielen Kollegen zeigen ihr, dass der Frust weit verbreitet ist. „Es ist der nachvollziehbare Frust der Teichwirte, der unserer Teichwirtschaft irgendwann das Genick bricht“, warnt sie.

Ein Gemeinschaftsproblem

Die Schwierigkeiten der Teichwirte in Bayern sind nicht nur ein branchenspezifisches Problem, sondern berühren auch das breite Thema der landwirtschaftlichen Nachhaltigkeit. Die vorherrschenden Konflikte zwischen Naturschutz und landwirtschaftlicher Produktion erfordern ein Umdenken in der Politik. Um die Zukunft der notwendigen Nahrungsmittelproduktion zu sichern, müssen die Belange der Teichwirte ebenso ernst genommen werden wie die der schützenswerten Tierarten. Nur so kann ein Gleichgewicht geschaffen werden, das sowohl der Natur als auch der Menschen gerecht wird.

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