Ein ganz normaler Morgen am Nikolaustag verwandelte sich in ein alptraumartiges Szenario für eine Familie in Bayern: Eine aus dem Nichts auftauchende Polizeirazzia! Der Grund? Ein TikTok-Post eines 14-Jährigen, der das Internet im Sturm eroberte, aber für ihn und seine Familie massive Konsequenzen nach sich zog.
Der junge TikToker, Betreiber des Kanals „deutscher.patriot1161“, hatte zweimal den Hashtag „Alles für Deutschland“ gepostet. Dieser Satz sorgte nicht nur für Furore, sondern holte auch die bayerische Kriminalpolizei früh am Morgen ins Haus des Teenagers, wie Apollo News berichtete. Der Verdacht: Macht sich der Jugendliche des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen strafbar nach Paragraf 86a des Strafgesetzbuchs?
Frühstück mit der Kripo
Da wurden keine Gefangenen gemacht: Die Beamten durchsuchten die Zimmer der beiden Brüder gründlich und nahmen persönliche Dokumente, Telefonnummern und sogar das Handy des älteren Bruders als „Tatwerkzeug“ mit. Die Gesetzeshüter ließen keine Ecke des Hauses ungeprüft, während die Familie verunsichert zuschauen musste. „Ich wusste nicht, dass es verboten ist!“, gab der beschuldigte Teenager gegenüber den Beamten an.
Verwirrung macht sich breit, als der Jugendliche beteuert, die historische Bedeutung dieser Floskel nicht gekannt zu haben. Die Staatsanwaltschaft jedoch war anderer Meinung und betonte die Verhältnismäßigkeit der Maßnahme angesichts der „Schwere der Tat“ im Durchsuchungsbeschluss. Auch sein älterer Bruder stand im Fokus der Ermittlungen, obwohl er im Beschluss nicht erwähnt wurde.
Schock und Rechtslage
Björn Höcke, AfD-Politiker, nutzte dieselbe Parole und sah sich bereits in der Vergangenheit zwei Gerichtsprozessen gegenüber. Doch was bedeutet das für einen Teenager, der sich der Brisanz seiner Worte offenbar nicht bewusst war? Die Familie überlegt nun, rechtliche Schritte einzuleiten.
Wie aus einer nicht abrufbaren Quelle bekannt wurde, fand die Durchsuchung tatsächlich am 6. Dezember statt. Das legt den Verdacht nahe, dass das Strafverfolgungssystem besonders wachsam gegenüber dieser Art von Verstößen ist und möglicherweise bereits bei Jugendlichen energisch durchgreift.
Die Debatte entfacht eine hitzige Diskussion über Meinungsfreiheit und historische Sensibilität, in der die Grenzen verschwimmen und der Druck auf Plattformen wie TikTok steigt, Inhalte besser zu kontrollieren. Nicht nur die Justiz, sondern auch die Gesellschaft steht im Dialog über die angemessene und gerechte Reaktion auf solche Posts.