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Tradition und Gemeinschaft: Grafenwöhr feiert St. Sebastian mit Begeisterung

Die Stadt Grafenwöhr feierte die Auszeichnung des Gelübdefeiertags St. Sebastian als immaterielles Kulturerbe, überreicht vom bayerischen Finanz- und Heimatminister Albert Füracker an Bürgermeister Edgar Knobloch und die Kolpingsfamilie, um die lebendige Tradition und den historischen Beitrag des jährlich am 20. Januar begangenen Festes zur kulturellen Identität der Region zu würdigen.

Ehrenvolle Auszeichnung für das immaterielle Kulturerbe

Ein bedeutender Schritt zur Bewahrung einer lebendigen Tradition wurde kürzlich in Grafenwöhr vollzogen. Der Bayern Finanz- und Heimatminister Albert Füracker überreichte die offizielle Urkunde zur Anerkennung des „Gelübdefeiertags St. Sebastian“ als immaterielles Kulturerbe. Diese Auszeichnung markiert nicht nur einen kulturellen Meilenstein für die Stadt, sondern hebt auch die Relevanz regionaler Bräuche innerhalb des nationalen Kulturerbes hervor.

Grafenwöhr und seine lebendigen Traditionen

Der Gelübdefeiertag hat eine lange Geschichte, die bis ins Jahr 1731 zurückreicht. Er erinnert an die Befreiung der Stadt von der Pest durch den heiligen Sebastian, der als Schutzpatron der Soldaten gilt. Dieser Feiertag wird bis heute von einem Großteil der Bevölkerung am 20. Januar mit einem feierlichen Gottesdienst, einem Kirchenzug und weiteren Feierlichkeiten begangen.

Besonders hervorzuheben ist die Teilnahme der Stadtgemeinschaft, einschließlich der Mitglieder des Truppenübungsplatzes. Eine kulinarische Spezialität sind die „Sebastianspfeile“, ein Hefegebäck, das 1984 erstmals in einer Kooperation mit der Sonderpädagogischen Berufsschule gebacken wurde und sich seitdem großer Beliebtheit erfreut.

Eingebunden in die lokale Identität

Der Heimatminister Füracker betonte die Bedeutung lebendiger Traditionen für die Identität der bayerischen Gemeinden. „Heimat ist etwas Grandioses. Sie verbindet Menschen und Kulturen durch Bräuche, Feste und traditionelle Handwerke“, stellte er fest. Dies ist ein wichtiger Punkt, da solche Traditionen nicht nur das städtische Leben bereichern, sondern auch die Generationen verbinden.

In einem persönlichen Gespräch stellte Bürgermeister Edgar Knobloch fest, dass es in Grafenwöhr zwar nicht viele Menschen mit dem Namen „Sebastian“ gibt, die Tradition und die Ehrung des heiligen Sebastian jedoch tief in der Stadt verwurzelt sind. Die Veranstaltung wurde durch musikalische Darbietungen der Stadtkapelle Grafenwöhr eröffnet, die die Feierlichkeiten festlich umrahmten.

Ein Highlight für die Gemeinschaft

Bei der Übergabe der Urkunde waren neben dem Bürgermeister auch Vertreter der Kolpingsfamilie und des Heimatvereins anwesend. Professor Dr. Daniel Drascek stellte in seiner Ansprache den historisch-kulturellen Wert des Feiertags heraus, der nicht nur für die Stadt Grafenwöhr, sondern für ganz Bayern eine wichtige Rolle spielt.

Mit der Eintragung in das bayerische Landesverzeichnis des immateriellen Kulturerbes stärkt Grafenwöhr seine Position als Hüter regionaler Traditionen und stellt einen Grundstein für die zukünftige Pflege und Entwicklung dieser einzigartigen Bräuche dar. Insgesamt umfasst das Verzeichnis nun 82 Eintragungen, die die Vielfalt und den Reichtum bayerischer Traditionen widerspiegeln.

Schlusswort: Verantwortung für die Zukunft

Die Anerkennung des Gelübdefeiertags als immaterielles Kulturerbe ist ein Vorgang von großer Wichtigkeit für die Identität und das kulturelle Erbe der Stadt Grafenwöhr. Sie zeigt das Engagement der Gemeinschaft zur Erhaltung und Pflege ihrer Traditionen für kommende Generationen und stärkt das Bewusstsein für die kulturelle Diversität in Bayern.

NAG

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