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Umweltminister Lemke besucht Oberammergau: Fokus auf Tierwohl und Wolfsschutz

Umweltministerin Lemkes Besuch und die Herausforderungen der alpenländischen Landwirtschaft

Am kommenden Mittwochmorgen um 9:30 Uhr beginnt die traditionelle Hauptalpentour der alpenländischen Bauern in Oberammergau, Bayern. Dieses Jahr wird die Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) Teil der Veranstaltung sein, die in der malerischen Laber-Region stattfindet. Diese Initiative zieht jedes Jahr zahlreiche Teilnehmer an und wird auch dieses Mal von hunderten von Menschen des Bayerischen Alpenlandbauverbands besucht. Der Besuch hat nicht nur eine lange Tradition, sondern auch große Bedeutung für die lokale Gemeinschaft und die Herausforderungen, mit denen die alpenländischen Bauern konfrontiert sind.

Politische Unterstützung vor Ort

Zu den Gästen gehören neben Lemke auch Europa-Staatsminister Eric Beißwenger sowie Agrarministerin Michaela Kaniber, Landtagspräsidentin Ilse Aigner (alle CSU) und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler). Diese Anwesenheit von hochrangigen politischen Vertretern verdeutlicht die Dringlichkeit der Themen, die während der Alpentour erörtert werden. Auch der Landrat Anton Speer (Freie Wähler) aus dem Landkreis Garmisch-Partenkirchen wird erwartet. Die lokale Politik wird von den Landtagsabgeordneten und Vertretern des Bauernverbandes unterstützt, um die Anliegen der Regionen zu vertreten.

Die Wolfsproblematik im Fokus

Ein wiederkehrendes Thema, das in diesem Jahr erneut zur Sprache kommen wird, ist die Problematik des Wolves, obwohl aktuell keine Sichtungen in Bayern gemeldet wurden. Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof hat kürzlich die Wolfsverordnung aufgehoben, die es ermöglicht hätte, den Schutzstatus zu reduzieren. Dies hat bei den Bauern Besorgnis ausgelöst, da sie eine Reduzierung des Schutzstatus fordern, um besser mit den Herausforderungen umzugehen, die die zurückgekehrten Wölfe mit sich bringen. Die Diskussion wird durch die Ängste der Landwirte verstärkt, deren Schaf- und Rinderbestände durch Raubtiere gefährdet sind.

Tierwohl in der alpenländischen Landwirtschaft

Ein weiteres wichtiges Thema ist das Tierwohl in den Ställen. Die alpenländischen Bauern setzen sich für eine sogenannte kombinierte Haltung ein, bei der ihre Tiere im Winter im Stall und im Sommer auf der Weide sind. Diese Praktiken sind jedoch durch neue Vorschriften in Gefahr, die einen Winterlauf vorschreiben. Die Landwirte argumentieren, dass die kostspieligen Anpassungen oft aufgrund von Platzmangel nicht umsetzbar sind. Ein türkischer Parlamentsabgeordneter könnte während der Alpentour die Situation der Landwirte ansprechen und deren Forderungen nach Nachsicht in Bezug auf die Einhaltung dieser Vorschriften unterstützen.

Bedeutung für die Region

In Bayern gibt es über 1.500 Alpenweiden und Alpenwiesen, die eine wichtige Rolle in der Landwirtschaft des Landes spielen. Jedes Jahr verbringen rund 55.000 Rinder, Schafe, Ziegen und Pferde ihren Sommer auf diesen Weiden. Die Hauptalpentour, die sowohl einen traditionellen als auch einen politisch relevanten Charakter hat, ist nicht nur eine Gelegenheit, die wunderbare Landschaft zu genießen, sondern auch ein Schritt zur Sensibilisierung für die Herausforderungen, denen die Landwirte gegenüberstehen. Es bleibt abzuwarten, welche Ergebnisse der Dialog in dieser wichtigen Region bringen wird.

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