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Waging am See: Ein Modell nachhaltiger Entwicklung und Genuss

In der malerischen Gemeinde Waging am See, die sich durch ihr Engagement für nachhaltigen Tourismus und ökologische Landwirtschaft auszeichnet, zeigen lokale Akteure wie Biopionierin Anneliese Gebhard-Kecht und Gewölbebauer Anton Gröll, wie Tradition und modernes Handwerk harmonisch verbunden werden, während sie seit 2018 als "Genussort" auch kulinarische Erlebnisse bieten.

Waging am See im oberbayerischen Landkreis Traunstein zeigt eindrucksvoll, wie eine kleine Gemeinde mit rund 7.000 Einwohnern Tradition und Moderne vereinen kann. Die sanft geschwungene Hügellandschaft im Schatten des Alpenpanoramas ist nicht nur ein beliebtes Ziel für Touristen, sondern auch ein Vorbild für nachhaltige Entwicklung in ländlichen Regionen.

Ökologische Vorreiterrolle in Bayern

Waging am See ist stolz darauf, die erste Ökomodellregion Bayerns zu sein. Dies bedeutet, dass die Gemeinde aktiv Maßnahmen zum Schutz der Natur ergreift und gleichzeitig innovative Konzepte zur Förderung eines umweltbewussten Tourismus umsetzt. Ein bemerkenswerter Anstieg ökologischer Betriebe von sieben auf 13 Prozent innerhalb weniger Jahre verdeutlicht, dass nachhaltiges Wirtschaften hier nicht nur ein Schlagwort ist, sondern durch praktische Umsetzung zum Leitprinzip geworden ist.

Die Menschen hinter der Vision

Akkreditiert in dieser grünen Bewegung ist Biopionierin Anneliese Gebhard-Kecht, die seit 1990 mit ihrer Familie den Joklmohof bewirtschaftet. Die Symbiose aus biologischem Anbau und der touristischen Vermietung von Ferienwohnungen zeigt, wie lokale Betriebe erfolgreich agieren können, während sie gleichzeitig einen Beitrag zur Erhaltung der Natur leisten.

Handwerkliche Traditionen bewahren

Einen faszinierenden Aspekt der lokalen Kultur bietet Anton Gröll mit seinem Know-how im Gewölbebau. Sein Handwerk zieht mittlerweile internationale Kunden an, und sein Anspruch, alte Materialien wiederzuverwenden, spiegelt den nachhaltigen Geist Waging am Sees wider. Gröll schafft es, Alte konstruktionen zu bewahren und diese mit neuen, langlebigen Bauwerken zu kombinieren.

Kulinarische Entdeckungsreisen

Die gastronomische Vielfalt trägt zur regionalen Identität bei. Yvonne Liebl, Ernährungsberaterin und Organisatorin von Genussradltouren und Kräuterwanderungen, schafft wichtige Verbindungen zwischen heimischen Biobauern und Verbrauchern. Ihre Angebot fördert nicht nur die Wertschätzung für lokale Produkte, sondern zieht auch viele Besucher an, die mehr über die regionalen Spezialitäten erfahren möchten.

Wirtschaftliche Impulse durch den Tourismus

Der Tourismus spielt eine entscheidende Rolle in der lokalen Wirtschaft, zu der auch die Angebote von Andreas Barmbichler gehören. Mit einem großen Campingplatz und einem Strandkurhaus ist er einer der größten Arbeitgeber in der Region und beschäftigt während der Hauptsaison rund 100 Mitarbeiter. Barmbichler steht somit nicht nur für einen lebendigen Tourismus, sondern trägt auch zur wirtschaftlichen Stabilität der Gemeinde bei.

Persönliche Verbindungen zur Natur

Für die Einwohner spielt die Nähe zur Natur eine große Rolle. Jürgen Schmid, der seit 20 Jahren Zoo- und Angelbedarf verkauft, ist ein Beispiel dafür. Seine Leidenschaft zum Angeln spiegelt die lokale Philosophie wider: Die Nutzung der Ressourcen vor der eigenen Haustür ist für Schmid eine Selbstverständlichkeit.

Waging am See beweist, dass durch verantwortungsbewusste Entscheidungen auf persönlicher und betrieblicher Ebene eine positive Entwicklung in Gang gesetzt werden kann. Diese kleine Gemeinde zeigt, wie wichtig es ist, Traditionen zu wahren und gleichzeitig innovative Wege zur nachhaltigen Entwicklung zu finden.

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