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Weihnachtsbaumpreise in Bayern: Anbau stabil, Preise ungewiss

Teaser: In Ergolding, wo Bayerns Christbaumanbauer auch in diesem Jahr keine größeren Wetterprobleme haben, diskutiert der Vorsitzende Thomas Emslander die unklare Preisentwicklung und die Folgen steigender Kosten für zahlreiche Betriebe, während die beliebte Nordmanntanne weiterhin den Markt dominiert und die Pflege der Bäume eine ganzjährige Aufgabe darstellt.

Ergolding (dpa/lby) – In diesem Jahr haben die Christbaumanbauer in Bayern mit den klimatischen Bedingungen wenig zu kämpfen. Das Wetter präsentierte sich freundlich, wodurch die Pflanzen gut gedeihen konnten. Dennoch stehen die Betriebe vor einer ungewissen Zukunft, was die Preisgestaltung betrifft. Thomas Emslander, der Vorsitzende des Vereins Bayerische Christbaumanbauer aus Ergolding, stellt klar: «Wir brauchen eine Preisanpassung». Viele Betriebe mussten aufgrund steigender Kosten schließen, was sich negativ auf die Menge der verfügbaren Bäume auswirkt.

Insgesamt gibt es in Bayern ungefähr 400 Betriebe, die sich dem Christbaumanbau widmen, von denen sich rund 200 in Emslanders Verein zusammengeschlossen haben. Der Schwerpunkt der Produktion liegt vor allem in Nordbayern, wo die Bedingungen für den Anbau besonders günstig sind. Diese Zahl zeigt, dass die Branche zwar traditionell ist, aber keineswegs stillsteht. Jedes Jahr kommen neue Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt.

Nordmanntanne bleibt Favorit

Die Nachfrage nach Christbäumen ist nach wie vor ungebrochen. Besonders die Nordmanntanne erfreut sich großer Beliebtheit und macht etwa 75 bis 80 Prozent des Weihnachtsbaum-Marktes aus. Auf den Plätzen folgen Pflanzen wie die Blaufichte. Diese Baumarten haben in den letzten Monaten von viel Sonne und ausreichend Wasser profitiert, was zu einer guten Ernte führen könnte. Die richtige Pflege ist allerdings eine ständige Herausforderung, die die Landwirte ganzjährig beschäftigt.

Thomas Emslander erläutert, dass die Arbeiten im Christbaumanbau das ganze Jahr über andauern. Im Frühling beginnt die Pflanzzeit, wenn die Setzlinge in das Feld gebracht werden. Diese fehlen normalerweise zwischen drei und vier Jahren, bevor sie den endgültigen Platz im Wohnzimmer finden. Im Laufe des Jahres sind zahlreiche Pflegemaßnahmen erforderlich, um die Bäume stark und gesund zu halten. Ab Herbst beginnt dann die Zeit des Etikettierens, in der die Bäume markiert werden, die später geschnitten werden sollen.

Die Zeitspanne vom Pflanzen bis zur Nutzung als Christbaum ist beachtlich. Der Baum benötigt etwa sechs bis zehn Jahre, um die gewünschte Höhe zu erreichen, bevor er festlich geschmückt werden kann. Dies macht deutlich, dass die Christbaumanbauer langfristig denken müssen. Ein weiterer Aspekt ist das zusätzliche Geschäft mit Schnittgrün, das für verschiedene Zwecke, insbesondere für Trauerkränze, verwendet wird. Diese Nachfrage steigt besonders im Oktober und kulminiert rund um Allerheiligen.

Die Herausforderungen in der Branche sind also vielfältig: Während das Wetter in diesem Jahr günstige Bedingungen bot, stehen die Betriebe dennoch unter Druck, ihre Preise anzupassen, um wirtschaftlich überleben zu können. Die steigenden Kosten, unter anderem für Materialien und Pflege, zwingen viele zu überlegen, wie sie ihre Betriebe weiterhin rentabel führen können.

Wirtschaftliche Herausforderungen der Christbaumbauern

In Anbetracht der finanziellen Belastungen, die viele Betriebe erfahren, ist die Zukunft der Christbaumanbauer ungewiss. Thomas Emslander macht deutlich, dass diese Situation viele Unternehmer dazu veranlasst hat, ihre Pachtverträge zu überdenken oder sogar ganz aus dem Geschäft auszusteigen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Marktpreise entwickeln und ob diese Anpassungen für die Betriebe bereits zu spät kommen.

Die bayerischen Christbaumanbauer stehen somit an einem kritischen Punkt. Während sie weiterhin für eine hohe Qualität ihrer Produkte kämpfen, müssen sie gleichzeitig ihre wirtschaftlichen Grundlagen sichern. Dies könnte in den kommenden Jahren zu einer weiteren Diversifikation der Anbieter führen, die möglicherweise neue Geschäftsfelder erschließen, um sich von den traditionell schwankenden Märkten zu lösen. Die Herausforderungen sind groß, doch die Liebe zur Baumzucht bleibt ungebrochen.

Ergolding (dpa/lby) – Das Wetter bereitet Bayerns Christbaumanbauern in diesem Jahr keine größeren Probleme. Wohin es dagegen mit den Preisen geht, ist noch unklar. «Wir brauchen eine Preisanpassung», sagt Thomas Emslander, Vorsitzender des Vereins Bayerische Christbaumanbauer in Ergolding (Landkreis Landshut). Etliche Betriebe hätten aufgrund der Kosten aufgehört. Das wirke sich auch auf die Mengen der Bäume aus.

Bayernweit gebe es rund 400 Betriebe, die Christbäume anbauen. Rund 200 davon seien in dem Verein organisiert, sagt Emslander. Der Schwerpunkt des Christbaumanbaus liege in Nordbayern. 

Lieblingsweihnachtsbaum: Nordmanntanne

Am stärksten nachgefragt sei weiterhin die Nordmanntanne, die etwa 75 bis 80 Prozent des Weihnachtsbaummarktes ausmache, gefolgt von der Blaufichte. Die Pflanzen brauchen Sonne, aber auch reichlich Wasser. Beides hätten sie in diesem Sommer bekommen.

Der Anbau und die Pflege der Bäumchen ist Emslander zufolge eine Ganzjahresaufgabe. Im Frühjahr werden die Bäume gepflanzt – sie kommen im Alter von drei bis vier Jahren aus Baumschulen – und im Herbst beginnt die Zeit des Etikettierens. Dann werden die Bäume gekennzeichnet, die geschnitten werden sollen. Nach dem Pflanzen bräuchten die Bäume weitere sechs bis zehn Jahre, bis sie groß genug sind, um mit Kerzen geschmückt als Christbaum in bayerischen Wohnzimmern zu stehen.

Ein zweites Geschäft für die Christbaumanbauer sei Schnittgrün, das etwa für Trauerkränze verwendet werde. Im Oktober beginnt hier die Hochphase, zu Allerheiligen sei die Nachfrage besonders groß.

Preisentwicklung und Marktbedingungen

Die Preisentwicklung im Christbaumgeschäft ist traditionell von mehreren Faktoren abhängig, darunter die allgemeinen wirtschaftlichen Bedingungen und die Produktionskosten. Im Jahr 2023 haben steigende Kosten für Düngemittel und Transport die Rentabilität vieler Betriebe unter Druck gesetzt. Laut dem Bayerischen Bauernverband sind die Produktionskosten in der Landwirtschaft seit 2020 um bis zu 30 Prozent gestiegen, was eine direkte Auswirkung auf die Preissetzung im Christbaumsektor hat. Die unsichere Marktlage hat so auch dazu geführt, dass die Nachfrage nach Weihnachtsbäumen in den letzten Jahren schwankt.

Ein weiterer Aspekt ist die Konkurrenz durch künstliche Weihnachtsbäume, die in den letzten Jahren zunehmend populär wurden. Um die Preisentwicklung besser einschätzen zu können, beobachten die Christbaumanbauer auch internationale Märkte, insbesondere die skandinavischen Länder, die große Mengen an Nordmanntannen exportieren.

Nachhaltigkeit im Christ baumanbau

Nachhaltigkeit gewinnt zunehmend an Bedeutung im Christbaumsektor. Viele Betriebe in Bayern legen Wert auf umweltfreundliche Anbaumethoden. Dies beinhaltet unter anderem den Verzicht auf chemische Pestizide und die Pflege von Baumkulturen, die die Biodiversität fördern. Der Ökolandbau hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen, und einige Erzeuger haben auch auf ökologische Standards umgestellt, um eine steigende Nachfrage von umweltbewussten Verbrauchern zu befriedigen.

Das Bewusstsein der Verbraucher für nachhaltige Produkte hat dazu geführt, dass viele Käufer sich für regional produzierte Weihnachtsbäume entscheiden. Dies fördert nicht nur die lokale Wirtschaft, sondern verringert auch den CO₂-Fußabdruck, der durch lange Transportwege entsteht. Initiativen zur Förderung von regionalen Produkten unterstützen diese Entwicklung, indem sie die Vorteile von heimischen Weihnachtsbaumkulturen hervorheben.

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