Tobias Kratzer, der aus dem kleinen Dorf Mauern bei Moosburg stammt, hat sich in der Welt der Oper einen Namen gemacht. Nach ersten Erfolgen in Bayreuth mit seiner umjubelten „Tannhäuser“-Inszenierung wird Kratzer in den kommenden Jahren den anspruchsvollen „Ring des Nibelungen“ an der Bayerischen Staatsoper in München inszenieren und übernimmt bald die Intendanz der Hamburgischen Staatsoper. Seine Herangehensweise beschreibt er als „ethnologisch“ und betont, dass er am erfolgreichsten mit Werken arbeite, mit denen er zuvor nicht vertraut gewesen sei, da dies für ein fesselndes Erlebnis sowohl für Neulinge als auch für erfahrene Besucher sorgt.
In einem humorvollen Kommentar rät Kratzer den Besuchern seines „Rheingolds“, sich vor der zweieinhalbstündigen Aufführung ausreichend Zeit für Essen und Trinken zu nehmen. Darüber hinaus positioniert sich der Regisseur bewusst in der Debatte um die Zukunft des Musiktheaters und fordert mehr Diversität im Publikum, um junge Menschen für die Oper zu gewinnen. In Anspielung auf laufende Kulturdebatten zitiert er Winston Churchill: „Wofür kämpfen wir dann noch?“ und unterstreicht die Bedeutung von Kultur in Krisenzeiten. Kratzer steht vor der Herausforderung, die klassischen Opernrepertoire neu zu interpretieren, um frischen Wind in die Bühnenwelt zu bringen. Mehr Details finden sich in einem ausführlichen Bericht auf www.br.de.