Die Gesundheitsversorgung im Berchtesgadener Land steht vor großen Herausforderungen, die nicht nur die lokale Bevölkerung, sondern auch die gesamte Region betreffen. Es ist bekannt, dass der Ärztemangel in ländlichen Gebieten zunimmt, was in den letzten Jahren immer wieder rückläufige Zahlen bei niedergelassenen Ärzten zur Folge hatte. Ein kürzlich stattgefundener Staatsempfang und eine abschließende Demonstration haben dieses Thema ins Rampenlicht gerückt und die prekäre Situation in den Fokus gerückt.
Ärztemangel und die Auswirkungen auf die Region
Im Landkreis Berchtesgadener Land sind derzeit 840 Ärzte ansässig. Dennoch ist ein starker Rückgang der niedergelassenen Mediziner zu verzeichnen, während die Anzahl der Kliniker leicht ansteigt. Diese Entwicklungen haben Auswirkungen auf die Gesundheitsversorgung vor Ort. Besonders besorgniserregend ist die zunehmende Zahl an Ruheständlern, die in den kommenden Jahren die Frage aufwerfen wird, wie die medizinische Versorgung aufrechterhalten werden kann.
Demonstrationen als Zeichen der Dringlichkeit
Am 22. Juli 2023 wurde die Dringlichkeit dieses Themas bei einer Demonstration in Weilheim-Schongau deutlich, bei der die Forderung erhoben wurde, das dortige Krankenhaus nicht zu schließen. Die Herausforderungen in der Gesundheitsversorgung sind nicht einzigartig für das Berchtesgadener Land, sondern betreffen viele ländliche Regionen in Deutschland. Die Demonstration diente als Plattform, um auf diese Probleme hinzuweisen und eine Lösung zu fordern.
Ergebnisse des 80. Bayerischen Ärztetags
Während des 80. Bayerischen Ärztetags, der vom 13. bis 15. Oktober 2023 stattfand, wurde die Forderung nach einer besseren Vergütung für Landärzte laut. Der Notwendigkeit eines adäquaten Kostenausgleichs im Gesundheitswesen, um die wohnortnahen haus- und fachärztlichen Versorgungsmöglichkeiten zu sichern, wurden betont. Ein Fokus lag auf der Schaffung von Maßnahmen zur Sicherstellung der ambulanten Versorgung angesichts des bestehenden und steigenden Ärztemangels.
Digitale Lösungen zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung
Ein neuer Hoffnungsschimmer könnte die Digitalisierung im deutschen Gesundheitswesen sein. Für Dezember 2023 sind umfassende digitale Vernetzungen der integrierten Leitstellen in Bayern geplant. Der Austausch von Informationen könnte dabei helfen, die Notfallversorgung zu optimieren und die Effizienz in den Arztpraxen zu erhöhen. Österreich wird hierbei als positives Beispiel angesehen, da es bereits über funktionierende Systeme verfügt, die sowohl beratend als auch terminierend tätig sind.
Finanzielle Herausforderungen und Lösungsvorschläge
Trotz der positiven Ansätze sind die finanziellen Engpässe unübersehbar. Insbesondere die Krankenhäuser benötigen Unterstützung, was im vergangenen Jahr immer wieder Thema im Kreistag war. Eine unzureichende finanzielle Ausstattung stellt nicht nur die Krankenhäuser, sondern auch die dort beschäftigten Ärzte und die Patienten vor große Herausforderungen. Die Diskussion um Subventionen und finanzielle Hilfen ist in vollem Gange und erfordert dringende politische Maßnahmen zur Stabilisierung der medizinischen Versorgung.
Fazit: Dringender Handlungsbedarf
Die Situation im Berchtesgadener Land verdeutlicht die dringende Notwendigkeit, die Gesundheitsversorgung nachhaltig zu verbessern. Eine Kombination aus einem attraktiveren beruflichen Umfeld für Landärzte, digitaleren Lösungen und umfangreichen finanziellen Unterstützungen könnte die Basis für eine zukunftsfähige Gesundheitsversorgung bilden. Gleichzeitig muss politischer Wille vorhanden sein, um die notwendigen Maßnahmen einzuleiten und die Situation für die Ärzte sowie die Patienten zu verbessern.
– NAG