Ein alarmierendes Forschungsprojekt im Nationalpark Berchtesgaden untersucht die Auswirkungen der „Braunfleckenkrankheit“, die durch einen invasiven Pilz aus Nord- und Mittelamerika verursacht wird. Seit 2022 wurden an Latschenkiefern braune Nadelspitzen und ein drastisches Absterben der Bäume festgestellt, was die empfindlichen Ökosysteme in Höhenlagen zwischen 1.200 und 1.900 Metern gefährdet. Diese Bäume sind entscheidend für die Stabilisierung des Bodens und des Klimas, und deren Schwächung könnte weitreichende Folgen für andere Pflanzenarten haben. Die Projektleiterin Barbara de Araújo betont, dass eine Störung der Latschenkiefern auch negative Auswirkungen auf die Biodiversität haben könnte.
Die Ausbreitung des Pilzes Lecanosticta acicola erfolgt über Wasserpartikel in der Luft und ist besonders in warmen, feuchten Bedingungen aktiv. Ein Team aus Forschenden untersucht, wie die Gesundheit der Latschenkiefern das Mikroklima sowie die Bodengesundheit beeinflusst. Dazu wurden 72 Holzkästen mit Samen verschiedener Baumarten aufgestellt. Angesichts der globalen Verbreitung dieses Problems gibt das Bundesforschungszentrum Wald in Österreich bereits Warnungen aus und empfiehlt verbesserte Kontrollen an Flughäfen, um illegal eingeführte Kiefernpflanzen abzufangen. Der Klimawandel könnte die Ausbreitung des Pilzes begünstigen, auch wenn dieser Einfluss noch genauer untersucht werden muss, wie de Araújo erklärt. Weitere Informationen zu den Hintergründen dieses Alarmzustands sind bei www.merkur.de zu finden.