Ein ehemaliger Pfarrer aus dem Berchtesgadener Land wird nach wiederholtem Besitz von Kinderpornografie für ein Jahr und neun Monate ins Gefängnis verurteilt. Der 77-Jährige, der von 1990 bis 2005 in der Region tätig war, bekannte sich unter Druck im Berufungsprozess schließlich zu seiner Pädophilie, nachdem er zuvor seine Taten durch persönliche Probleme wie Depressionen zu entschuldigen versucht hatte. „Es ist eine Heuchelei“, erklärte die Staatsanwältin im Gerichtssaal, während der Angeklagte mit gesenktem Kopf das Urteil entgegennahm.
Bereits 2016 war er wegen ähnlicher Vorwürfe verurteilt worden und hatte damals eine Bewährungsstrafe erhalten. Bei der jüngsten Razzia wurden 457 Dateien gefunden, die meist Jungen zeigten und in einigen Fällen auch schwerste sexuelle Inhalte beinhalteten. Das Landgericht bestätigte die Entscheidung des Amtsgerichts und wies die Einsprüche sowohl der Staatsanwaltschaft als auch der Verteidigung zurück. „Keine Umstände rechtfertigen eine Bewährung“, betonte Richter Mayer. Zurzeit läuft zudem ein Disziplinarverfahren innerhalb der evangelischen Kirche gegen den Verurteilten, der nun auch auf seine Rentenansprüche verzichtet hat. Für weitere Details zu diesem Vorfall, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.chiemgau24.de.