Fünf Landkreise starten nachhaltige Projekte zur Kreislaufwirtschaft
In einem wegweisenden Schritt zur Förderung der Kreislaufwirtschaft in ländlichen Regionen hat das Bundesbauministerium (BMWSB) gemeinsam mit dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) ein Unterstützungspaket von insgesamt 1,1 Millionen Euro angekündigt. Diese Initiative zielt darauf ab, innovative Lösungen in fünf ausgewählten Landkreisen zu entwickeln und bis zum Jahr 2027 umzusetzen.
Modellregionen und ihre Schwerpunkte
Die fünf Landkreise, die aus über zwanzig Bewerbungen hervorgingen, setzen jeweils unterschiedliche Schwerpunkte in ihren Konzepten. Der Landkreis Bergstraße in Hessen plant gezielte Maßnahmen im Bausektor, um insbesondere Kleinunternehmen und mittelständische Betriebe zu unterstützen. Mittelsachsen und Goslar in Sachsen-Anhalt hingegen möchten Cradle-to-Cradle-Strategien umsetzen, wobei zivilgesellschaftliche Akteure, Start-ups und Vereine aktiv einbezogen werden.
- **Bergstraße (Hessen)**: Fokus auf Bausektor und Unterstützung kleiner und mittlerer Unternehmen.
- **Mittelsachsen und Goslar (Sachsen-Anhalt)**: Umsetzung von Cradle-to-Cradle-Strategien mit zivilgesellschaftlichem Engagement.
- **Traunstein und Berchtesgadener Land (Bayern)**: Entwicklung neuer Ausbildungsangebote in Berufsschulen und Hochschulen.
- **Lüchow-Dannenberg (Niedersachsen)**: Einrichtung einer Koordinierungsstelle für Kreislaufwirtschaft.
Die Bedeutung der Kreislaufwirtschaft
Die Initiative wird von BBSR-Direktor Markus Eltges als „Booster für die ländliche Entwicklung“ beschrieben. Kreislaufwirtschaft trägt nicht nur zum Klimaschutz und zur Schonung der Umwelt bei, sondern schafft zudem neue Arbeitsplätze und stärkt die lokale Wirtschaft. Besonders hervorzuheben ist die Reduzierung der Abhängigkeit von externen Lieferungen, was wiederum neue Potenziale für den Tourismus erschließt.
Unterstützung und Wissenstransfer
Während der Laufzeit der Projekte bis 2027 wird das BBSR die Landkreise mit beratenden und forschenden Tätigkeiten begleiten. Ziel ist es, dass auch andere Regionen in Deutschland von den Erkenntnissen profitieren können. Zudem wird ein Austausch und Wissenstransfer auf europäischer Ebene angestrebt, um die Initiative in den Rahmen der Pilotaktion „Circular Rural Regions“ einzubetten. Diese Aktion unterstützt die Umsetzung der Territorialen Agenda 2030, die auf eine ausgewogene Entwicklung in den Regionen der EU-Mitgliedstaaten abzielt.
Ein Zeichen für die Zukunft
Diese Initiative verdeutlicht die wachsende Bedeutung der Kreislaufwirtschaft in ländlichen Gebieten und stellt einen wichtigen Schritt hin zu einer nachhaltigen und resilienten Entwicklungsstrategie dar. Durch innovative Ansätze und enge Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Akteuren wird die Zukunft der ländlichen Räume neu gestaltet.