Im Fall um den Narkosearzt, der im September 2021 die vierjährige Emilia in einer Zahnarztpraxis in Kronberg als Patientin hatte, kommen zunehmend neue Fälle ans Licht. Mehrere Betroffene berichten von schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen nach Narkosen des Arztes, während zuvor bereits bekannt wurde, dass Behörden von früheren Beschwerden gegen ihn wussten. Der Prozess vor dem Frankfurter Landgericht beleuchtet die Vorfälle, unterstützt durch Aussagen von Patienten wie Jessica Steinbacher, die nach einer Narkose infolge einer Kiefer-Operation fast starb. Sie leidet seitdem unter Gedächtnislücken und schweren körperlichen Einschränkungen. „Hätten sie damals meine Tochter ernst genommen, könnte das Kind noch leben“, äußert ihre Mutter.
Der Arzt war bereits 2021 wegen fahrlässiger Tötung verurteilt worden, nachdem eine Patientin während seiner Behandlung starb. Nach Emilias Tod wurden zwei weitere Fälle bekannt, in denen Patienten durch seine Narkosebehandlungen schwer geschädigt wurden. Die Staatsanwaltschaft hat bestätigt, dass elf seiner Patienten über Folgeschäden geklagt haben, darunter auch drei Kinder, die am Tag von Emilias Narkose behandelt wurden. Der Verteidiger des Arztes gab zu den neuen Vorwürfen keine Stellungnahme ab, verweist jedoch auf den laufenden Prozess. Die gesamte Situation wirft Fragen zum Patientenschutz und der Verantwortung der medizinischen Aufsichtsbehörden auf, laut Informationen von www.tagesschau.de.