Der 1. FC Union Berlin startet heute mit einem Heimspiel gegen den Hamburger SV in die neue Saison 2024/2025 der 2. Frauen-Bundesliga. Kapitänin Lisa Heiseler, die seit über elf Jahren in den Farben des Vereins spielt, sprach in einem Interview über die bevorstehenden Herausforderungen und die Ziele der „Eisernen“.
Nachdem der Club im DFB-Pokal das erste Rundenspiel gegen den FSV Gütersloh durch ein spannendes Elfmeterschießen für sich entscheiden konnte, zeigt sich Heiseler optimistisch: „Wir haben in Gütersloh bereits die körperliche Intensität erlebt, die uns in dieser Liga erwartet,“ so die Kapitänin. Diese Erfahrung hat das Team mental positiv gestärkt und motiviert, nun auch gegen den HSV anzutreten.
Herausforderungen in der neuen Saison
Für Heiseler ist die 2. Frauen-Bundesliga eine ganz andere Liga, als die Regionalliga, in der Union zuvor spielte. Sie erklärt: „Der körperliche Einsatz wird deutlich robuster sein und wir müssen uns darauf einstellen.“ Die Kapitänin ist sich bewusst, dass die Liga viele Gegner bietet, die auf einem anderen Niveau agieren.
Die vergangenen Erlebnisse im DFB-Pokal haben ihrem Team jedoch einen Vorteil verschafft. Heiseler glaubt, dass der erfolgreiche Einstieg in die neue Saison durch den Sieg im Pokal gefragt war: „Es zeigt, dass wir bereit sind, die Herausforderungen anzunehmen.“ Im Elfmeterschießen hat sie selbst Verantwortung übernommen: „In schwierigen Situationen behalte ich die Ruhe,“ sagt sie lachend, und denkt dabei an ihre bisherigen Erfahrungen.
Das Team wird in dieser Saison auch gegen starke Gegner wie den Bundesligisten RB Leipzig antreten. Heiseler zeigt sich optimistisch: „Wir gehen selbstbewusst in jede Partie.“ Aber zuerst gilt es, sich auf das Spiel gegen den HSV vorzubereiten, der in der letzten Saison nur knapp den Aufstieg in die Google Pixel Frauen-Bundesliga verpasst hat. Heiseler beschreibt den HSV als einen starken Gegner, vor allem in der Offensive.
Besonderen Wert legt die Kapitänin auf die Heimspiele im Stadion An der Alten Försterei, das für das Team wie ein zweites Zuhause ist. „Die Unterstützung der Fans macht einen großen Unterschied,“ betont sie und erinnert sich an die überragende Kulisse bei den letzten Spielen, die enorme Energie freigesetzt hat.
Persönliche Verbindung und Teamgeist
Heiseler, die in Berlin geboren und aufgewachsen ist, hat eine langjährige Verbindung zum 1. FC Union. „Union ist für mich wie eine Familie,“ erklärt sie. „Ich verbringe mehr Zeit mit meinen Teamkolleginnen als mit meiner eigenen Familie.“ Diese enge Beziehung fördert den Teamgeist und die Motivation enorm. Ihre Rolle als Kapitänin, die sie nun bereits seit drei Jahren innehat, zeigt das Vertrauen des Trainerteams in ihre Fähigkeiten und ihre Bedeutung innerhalb der Mannschaft.
Die Entwicklung der letzten Jahre im Frauenfußball bei Union ist bemerkenswert. Heiseler erinnert sich an die Zeiten, als sie oft nur eingewechselt wurde, und schätzt die Fortschritte, die der Verein gemacht hat, vor allem hinsichtlich der Trainingsbedingungen. „Jetzt haben wir Zugang zu modernen Trainingszentren und der Infrastruktur, die uns die Möglichkeit geben, auf einem höheren Level zu trainieren,“ sagt sie stolz.
In der kommenden Saison wird es sehr wichtig sein, den Klassenverbleib zu sichern. Heiseler ist sich über die Herausforderungen im Klaren: „Wir müssen schnell in der Liga ankommen und aus den Erfahrungen der Vergangenheit lernen, um Rückschläge zu vermeiden.“ Die Aufstiegssaison hat gezeigt, wie stark die Unterstützung von Fans und Verein sein kann, und diese Energie wollen sie auch in die neue Spielzeit mitnehmen.
Das Ziel ist klar: Union Berlin möchte sich im Frauenfußball weiterentwickeln und idealerweise in den kommenden Jahren in der Google Pixel Frauen-Bundesliga spielen. Doch vorerst ist der Klassenverbleib die höchste Priorität.
Ein gereifter Führungsanspruch
Heiseler glaubt fest an die Chancen der Mannschaft, aber sie ist auch realistisch. „Es wird eine mentale Herausforderung,“ sagt sie und betont, dass das Team gewappnet ist, auch mit Rückschlägen umzugehen. Die Spielerinnen sind bereit, die Herausforderungen anzunehmen und sich kontinuierlich zu verbessern.
Die 2. Frauen-Bundesliga hat sich in den letzten Jahren erheblich weiterentwickelt. Die Unterstützung durch die Vereine und die Medien hat zugenommen, was zu einer besseren Sichtbarkeit und einem wachsenden Interesse am Frauenfußball führt. Dies zeigt sich unter anderem in gestiegenen Zuschauerzahlen und höheren Sponsoring-Investitionen. Die Liga bietet eine Plattform für talentierte Spielerinnen, um sich im Wettbewerb zu beweisen, was zu einer Erhöhung der Spielqualität führt.
In der letzten Saison tummelten sich mehrere leistungsstarke Teams in der 2. Frauen-Bundesliga. Laut dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) hat sich die Liga als talentierte Talentschmiede etabliert. So haben beispielsweise Vereine wie der 1. FC Köln, die TSG 1899 Hoffenheim und andere ihren Nachwuchs gezielt gefördert. Diese Entwicklungen bieten Aufsteigern wie dem 1. FC Union Berlin die Möglichkeit, sich schneller in der Liga zu etablieren.
Zuschauerinteresse und Fan-Unterstützung
Die Unterstützung der Fans spielt eine fundamentale Rolle im Frauenfußball und das ist auch in Berlin nicht anders. Während eines Aufstiegsspiels von Union gegen den SV Henstedt-Ulzburg konnten über 18.000 Zuschauer in der Alten Försterei begrüßt werden. Diese beeindruckende Zuschauerzahl zeigt das wachsende Interesse und die starke Basis, auf der die Frauenmannschaft aufbauen kann. Solche Events motivieren nicht nur die Spielerinnen auf dem Platz, sondern stärken auch die Gemeinschaft rund um den Verein.
Leidenschaft und Engagement der Fans sind entscheidend für den Erfolg des Teams. Der 1. FC Union hat tiefe Wurzeln in der Berliner Gemeinschaft, und die Verbindung zu den Anhängern lässt sich durch die gemeinsamen Werte und die aktive Teilnahme am Vereinsleben deutlich erkennen. Die Fans sind oft in die Vereinsaktivitäten involviert, was eine besondere Atmosphäre schafft und das Team zusätzlich motiviert.
Die Bedeutung der Nachwuchsarbeit
Die Nachwuchsarbeit im deutschen Frauenfußball hat enorm an Bedeutung gewonnen. Viele Vereine haben erkannt, dass eine solide Basis an Talenten entscheidend ist, um langfristig im Ligabetrieb erfolgreich sein zu können. Der 1. FC Union Berlin hat in den letzten Jahren in die Jugendförderung investiert. Die U-Mannschaften des Vereins fungieren als wichtige Ausbildungsstätte für junge Spielerinnen, die in die erste Mannschaft integriert werden sollen.
Durch ein strukturiertes Scouting-System und gezielte Trainingsmaßnahmen gelingt es dem Verein, talentierte Spielerinnen zu entdecken und zu fördern. Dies wird nicht nur dazu beitragen, die aktuelle erste Mannschaft zu stärken, sondern auch die Zukunft des Frauenteams gesichert.
Insgesamt zeigt der 1. FC Union Berlin mit seiner Frauenmannschaft, dass er gewillt ist, sowohl auf als auch neben dem Platz einen nachhaltigen Beitrag zur Entwicklung des Frauenfußballs zu leisten und damit die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Zukunft zu schaffen. Für eine ordentliche Entwicklung ist jedoch nicht nur die Leistungsbereitschaft des Teams notwendig, sondern auch die Unterstützung durch Fans und Sponsoren, die die wichtige Grundlage bilden, um im Frauenfußball erfolgreich zu sein.