Die Allianz Beratungs- und Vertriebs-AG (ABV) hat entschieden, ihr Agenturnetzwerk im Vertriebsgebiet Nordost erheblich zu straffen. Diese Maßnahmen treffen 500 der insgesamt 2.500 Agenturen und auch drei der 18 Geschäftsstellen im Bereich, der die Bundesländer Sachsen, Thüringen, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Berlin umfasst. Ziel ist es, die Marktposition durch größere, urbanere Agenturen und die Digitalisierung der Vertriebsstrukturen zu stärken.
Am Donnerstagmorgen wurde bekannt gegeben, dass diese Entscheidung Teil des „ABV Zukunftsprogramms“ ist und vor allem ländliche Regionen betroffen sind. Andreas Kanning, der Vorstandsvorsitzende der ABV, erklärte, dass die Agenturstruktur „urbaner, unternehmerischer, digitaler und jünger“ gestaltet werden soll. Dies ist ein wichtiger Schritt, um den sich verändernden Marktbedingungen und dem steigenden Konkurrenzdruck aktiv zu begegnen.
Schließung von Agenturen und Geschäftsstellen
Die ABV hat sich zu dieser drastischen Maßnahme entschlossen, um sich den veränderten Rahmenbedingungen anzupassen, die vor allem durch demografische Veränderungen und ein verändertes Kundenverhalten geprägt sind. „Wir reagieren frühzeitig auf die grundlegenden Veränderungen aus Demografie und Kundenverhalten,“ zitiert die Pressemitteilung Andreas Kanning. Die Schließungen betreffen nicht nur Agenturen, sondern auch drei der bestehenden Geschäftsstellen, was eine Straffung der Organisation zur Folge hat. Um den betroffenen Mitarbeitern neue Perspektiven zu bieten, werden Optionen wie die Tätigkeit als Agenturpartner oder Kundenberater angeboten.
Die verbliebenen 15 Geschäftsstellen werden die Aufgaben und die Belegschaft der geschlossenen Stellen übernehmen, wodurch betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen werden können. Diese Entscheidungen sollen dazu beitragen, die strukturellen Gegebenheiten in der Ausschließlichkeitsorganisation zu optimieren und die Effizienz zu steigern.
In einem weiteren Schritt wird die ABV die zentrale Betreuungseinheit für Produktgenerationen, die noch aus der DDR stammen, umstrukturieren. Ziel ist es, den Kundenservice für Produkte wie die „Erweiterte Haushaltsversicherung“ zu vereinheitlichen, wodurch eine bessere Betreuung der Kunden in diesen spezialisierten Bereichen sichergestellt werden soll.
Investitionen in die Zukunft
Zusätzlich zur Reduzierung der Agenturen plant die ABV, in die Ausbildung von Kaufleuten für Finanzen und Versicherungen erheblich zu investieren, mit dem Ziel, jährlich 100 neue Auszubildende einzustellen. Diese Schritte sollen sicherstellen, dass der Vertrieb auch langfristig gut qualifizierte Mitarbeiter hat und auf die Bedürfnisse des Marktes besser reagieren kann.
Andreas Schmid, Vorstandsmitglied der ABV, betonte die Notwendigkeit dieser Veränderungen, um die Marktposition im Nordosten Deutschlands weiter auszubauen. „Wir haben aus einer Position der Stärke entsprechende Veränderungen beschlossen,“ erklärte Schmid. Die Allianz betont, dass trotz der Agenturschließungen die Dichte des Agenturnetzwerks über dem bundesweiten Durchschnitt bleiben wird.
Der über 30 Jahre währende Erfolg der Allianz im nordöstlichen Markt hat eine starke Basis geschaffen, doch die Anpassung an neue Gegebenheiten ist unerlässlich. Die Allianz möchte auch weiterhin die führende Marktstellung im Nordosten verteidigen und ausbauen, was durch die geplanten Maßnahmen gefördert werden soll.
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die Allianz mit diesen Maßnahmen auf die Trends in der Demografie und das sich verändernde Kundenverhalten reagiert. Der Fokus auf Digitalisierung und die Schaffung größerer Agenturen in urbanen Gebieten sollen dabei helfen, das Unternehmen für die Zukunft zu rüsten und gleichzeitig die langjährige Tradition der Allianz weiterzuführen.