Die anstehende Sperrung der Bahnstrecke zwischen Hamm und Hannover wird ab Freitag, den 16. August, für drei Wochen einen erheblichen Einfluss auf die Reisenden haben. Elektromobilität und nachhaltiger Verkehr stehen dabei im Fokus der Diskussionen.
Folgen der Sperrung für Reisende
Durch die Bauarbeiten, die bis zum 6. September die Strecke blockieren, müssen Pendler und Reisende, die häufig zwischen Hamm, Bielefeld, Hannover und Berlin unterwegs sind, mit längeren Reisezeiten rechnen. Der Regionalverkehr ist betroffen: Der Rhein-Weser-Express (RE6) fährt nur bis Gütersloh, während die Ems-Börde-Bahn (RB69) ihre Verbindung bis Rheda-Wiedenbrück reduziert.
Um die gesteigerten Fahrzeiten abzufedern, wurde ein Schienenersatzverkehr eingerichtet. Diese Busse transportieren Reisende nach Gütersloh, Isselhorst-Avenwedde und Bielefeld, jedoch ohne Halt in Brackwede. Diese Umleitung führt zu einer verdoppelten Reisezeit zwischen Rheda-Wiedenbrück und Bielefeld, wobei die Busfahrt mehr als eine Stunde in Anspruch nehmen kann.
Wichtige Investitionen in die Infrastruktur
Die Deutsche Bahn rechtfertigt die lange Sperrung durch umfassende Sanierungsarbeiten an einer Reihe von Infrastruktureinrichtungen. Dazu gehören Brücken, Lärmschutzwände, Gleisbett und Oberleitungen sowie Weichen zwischen Neubeckum und Brackwede. Die Investition in dieses Projekt beläuft sich auf über 7,3 Millionen Euro, eine Summe, die zeigt, wie bedeutend die Verbindung zwischen Hamm und Hannover für das Netz der Deutschen Bahn ist.
Zusätzliche Auswirkungen auf den Fernverkehr
Im Fernverkehr hat die Sperrung ebenfalls weitreichende Folgen. Die Intercity-Express-Züge (ICE) müssen eine Umleitung durch das Weserbergland fahren und benötigen damit bis zu 1 Stunde und 15 Minuten mehr Zeit als gewohnt. Zudem entfällt der Halt in Bielefeld, was viele Reisende vor zusätzliche Herausforderungen stellt. Die Intercity-Züge (IC) nach Dresden, Leipzig und Köln fallen während dieser Zeit vollständig aus, sodass Fahrgäste auf umgeleitete ICE-Züge umsteigen müssen.
Diskussion über Mobilität und Verkehrspolitik
Die anhaltenden Bauarbeiten und die damit verbundenen Unannehmlichkeiten werfen ein Licht auf die Diskussion um Mobilität in der Region. Die FDP in Hamm hat sich gegen eine einseitige Autopolitik ausgesprochen und fordert stattdessen eine zukunftsorientierte Verkehrspolitik, die den Ausbau von Angeboten für Rad, Bus und Bahn berücksichtigt. Diese Sichtweise könnte in Anbetracht der Herausforderungen, die die Streckensperrung mit sich bringt, besonders an Bedeutung gewinnen.
Zusammenfassend ist die Sperrung der Bahnstrecke Hamm-Hannover nicht nur eine Frage der Verkehrsanpassungen, sondern wirft auch grundlegende Fragen zur Mobilität und der Infrastrukturentwicklung in der Region auf. Reisende sollten sich rechtzeitig über die neuen Fahrpläne informieren und genügend Zeit für ihre Reisen einplanen.