In Berlin stehen in dieser Woche bedeutende Gedenkveranstaltungen im Fokus sowie kulturelle Höhepunkte, die die Stadt zum Schmelzen bringen – sowohl witterungsbedingt als auch durch die zahlreichen Events.
Ein heißer Augusttag und das Gedenken an den Mauerbau
Mit Temperaturen von bis zu 34 Grad wird der Dienstag als der heißeste Tag des Jahres in Berlin erwartet. Diese hohe Hitze lenkt die Aufmerksamkeit vieler Menschen auf die Sommerfreuden rund um die Seen der Stadt. Doch am gleichen Tag findet auch eine zentrale Gedenkveranstaltung statt, die die Aufmerksamkeit der Bürger auf die historische Bedeutung des Mauerbaus lenkt.
An diesem Dienstag wird der Berliner Beauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Frank Ebert, eine Ansprache halten. Die Veranstaltung beginnt um 10.30 Uhr an der Gedenkstätte Berliner Mauer in der Bernauer Straße, und im Anschluss daran werden Kränze niedergelegt, um den Opfern des Mauerbaus zu gedenken.
Kulturelle Ereignisse und politische Botschaften
Parallel zu den Gedenkveranstaltungen zieht die Technoparade „Rave the Planet“ am Samstag durch die Straßen Berlins. Diese Parade stellt eine Hommage an die elektronische Musikkultur dar und fordert für diese Kunstform besondere Anerkennung und Schutz.
Mit dem Motto „Love is stronger“ setzen sich die Raver*innen auch gegen gesellschaftliche Herausforderungen auseinander. Die Parade wird von dem Wunsch begleitet, Tanzverbote abzuschaffen und die Kulturstätten vor Übergriffen zu schützen, was den Breiten der Kultur in Berlin einen neuen Raum geben soll.
Punkrock-Lyrik als Protestform
Ebenfalls am Samstag wird im Görlitzer Park eine Punkrock-Lyrik-Lesung stattfinden, die sich mit der 100-jährigen Geschichte der antifaschistischen Bewegung auseinandersetzt. Hierbei sollen antifaschistische Texte Gehör finden und inmitten der feierlichen Atmosphäre der Technoparade ein Zeichen gegen den aufkommenden Rechtsextremismus setzen.
Die Veranstalter*innen appellieren: „Die AfD ist nur die Spitze eines Scheißbergs“, und sie warnen vor dem Einfluss faschistischer Ideen, die bis in die sogenannte Mitte der Gesellschaft vordringen. Die Lesung wird ein kreativer Akt des politischen Protests und eine Möglichkeit für die Gemeinschaft, ihre Stimme zu erheben.
Erinnerung an Ernst Thälmann
Am Sonntag wird eine Gedenkveranstaltung zu Ehren des ehemaligen KPD-Vorsitzenden Ernst Thälmann stattfinden, der vor 80 Jahren im KZ Buchenwald ermordet wurde. Dieses Ereignis verdeutlicht die Wichtigkeit der Erinnerung an sowohl die dunklen als auch die hellen Kapitel der Geschichte und den aktiven Kampf gegen das Vergessen.
Ab 16 Uhr am Ernst-Thälmann-Denkmal in Prenzlauer Berg wird es eine Zusammenkunft geben, die mit Texten, Liedern und Gedichten die Lebensgeschichte und den Einfluss Thälmanns auf die kommunistische Bewegung thematisiert. Die Organisatoren betonen, wie wichtig es ist, aus der Vergangenheit zu lernen und sich für eine gerechtere Zukunft einzusetzen.