BerlinEuropa

Berliner Spree vs. Pariser Seine: Wo ist das Wasser wirklich sauberer?

Die Wasserqualität der Berliner Spree wird kritisch untersucht, da Paris trotz 1,4 Milliarden Euro Investitionen in die Seine für die Olympischen Spiele Schwierigkeiten hatte, während die Möglichkeit von Schwimmwettkämpfen in Berlin aufgrund unterschiedlicher Kanalisationen und Verschmutzungsgrad diskutiert wird.

Wasserqualität der Berliner Spree im Vergleich zur Pariser Seine

Die Diskussion über die Wasserqualität der Flüsse in Europa gewinnt an Brisanz, besonders im Hinblick auf bevorstehende Sportereignisse. Die Spree in Berlin und die Seine in Paris stehen aktuell im Fokus. Während Paris, trotz erheblicher Investitionen, Schwierigkeiten hat, die Wasserqualität für Sportveranstaltungen sicherzustellen, stellt sich die Frage: Wie sieht es in Berlin aus?

Hintergrund der Probleme in Paris

Frankreich hat 1,4 Milliarden Euro in Maßnahmen investiert, um Abwasserleitungen an die Kanalisation der Hauptstadt anzuschließen. Trotz dieser Anstrengungen mussten Triathleten in Paris ihre Wettkämpfe wegen unzureichender Wasserqualität verschieben. Starke Regenfälle führten dazu, dass die Werte für Krankheitserreger wie E.coli und Enterokokken nicht eingehalten wurden.

Die Wasserqualitätslage in Berlin

Im Vergleich dazu zeigt die Berliner Spree unterschiedliche Wasserqualitäten je nach Region. In der sogenannten „Vorstadtspree“, die über eine Trennkanalisation verfügt, sind die Bedingungen günstiger, sodass dort Schwimmveranstaltungen theoretisch möglich wären. In der Stadtspree hingegen gibt es Mischkanalisation, was bedeutet, dass Schmutz- und Regenwasser zusammen abgeleitet werden. Bei Starkregen kann dies zur Überflutung in die Gewässer führen, was die Wasserqualität stark beeinträchtigt.

Messwerte und Regularien

Bevor in Berlin ein Wettkampf stattfinden kann, müssen strenge Vorgaben erfüllt werden. Die Grenzwerte für Magen-Darm-Erreger werden regelmäßig überprüft, wobei für Leistungssportler noch strengere Werte gelten. Im Juli wurden am Berlin/Baumschulenweg 45 E.coli pro 100 ml gemessen; bei einem Wert über 1.800 E.coli pro 100 ml wird von einem Bad abgeraten. Diese Regularien sollen die Gesundheit der Athleten schützen.

Zukunftsaussichten und Sanierungsprojekte

Um die Wasserqualität langfristig zu verbessern, sind bereits 300.000 Liter Speicherkapazität unterirdisch geschaffen worden. Doch die Senatsverwaltung betont, dass es derzeit keine Pläne gibt, die Wasserqualität der Stadtspree so weit zu verbessern, dass dauerhaft Schwimmen darin möglich wäre. Ähnliche Kosten wie in Paris, die sich in die Milliarden belaufen würden, wären notwendig und sind finanziell nicht durchsetzbar.

Das Flussbad Berlin – Ein noch unerfüllter Traum

Ein weiteres spannendes Projekt in Berlin ist das „Flussbad Berlin“, das die ökologisch gesunde Nutzung des Spreekanals anstrebt. Derzeit liegt die Wasserqualität jedoch im Bereich „mangelhaft“, und ein medizinisches Urteil zur Zulässigkeit eines Flussbades steht noch aus. Zwar gab es bisher schon illegale Veranstaltungen im Spreekanal, doch diese fanden ohne offizielle Genehmigungen statt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Wasserqualität der Spree in Berlin zwar in einigen Bereichen bessere Voraussetzungen bietet als die Seine in Paris, jedoch auch hier große Herausforderungen zu bewältigen sind. Die Sensibilität in Bezug auf Gewässer und Gesundheit zeigt sich nicht nur lokal, sondern setzt Trends, die international relevant sind.

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"