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Die Mutter von Kasia Lenhardt kämpft um das Andenken ihrer Tochter

Der ehemalige Fußball-Nationalspieler Jérôme Boateng sieht sich erneut rechtlichen Herausforderungen gegenüber, da das Berliner Kammergericht am Donnerstag über eine Unterlassungsklage der Mutter seiner verstorbenen Ex-Partnerin Kasia Lenhardt entscheidet, die gegen seine umstrittenen Äußerungen über ihre Tochter gerichtet ist, während zeitgleich in München ein Strafprozess aufgrund von Körperverletzung gegen ihn stattfindet.

Berlin/München – Der Rechtsstreit um die Äußerungen des ehemaligen Fußball-Nationalspielers Jérôme Boateng erreicht einen neuen Höhepunkt. Am Donnerstag (14.00 Uhr) wird das Berliner Kammergericht die Berufung gegen eine Unterlassungsklage der Mutter von Kasia Lenhardt prüften, die tragischerweise im Februar 2021 verstorben ist. Boateng wurde bereits im November 2022 in erster Instanz dazu verpflichtet, falsche Äußerungen über die Verstorbene zu unterlassen.

Rechtliche Herausforderungen in der digitalen Welt

Im Mittelpunkt des Verfahrens steht die Frage, wie das postmortale Persönlichkeitsrecht, also der rechtliche Schutz der persönlichen Ehre einer verstorbenen Person, im digitalen Zeitalter gewahrt werden kann. Der Rechtsanwalt der Klagepartei, Markus Hennig, führt aus: „Die bisherige Rechtsprechung ist nicht ausreichend auf die Realitäten des Internets zugeschnitten.“ Die Hürden seien für Hinterbliebene deutlich höher, wenn es darum geht, gegen Äußerungen vorzugehen, die den Verstorbenen betreffen.

Soziale Medien und der öffentliche Diskurs

Das Verfahren hat auch eine breitere gesellschaftliche Dimension. Vor dem Gerichtsgebäude wird eine Kundgebung unter dem Motto „Demo gegen Gewalt gegen Frauen“ stattfinden, die auf sozialen Medien beworben wurde. Etwa 60 Teilnehmer werden von der Polizei erwartet. Diese Bewegung zeigt, dass die Auseinandersetzung mit der Thematik häuslicher Gewalt und der Sensibilisierung für die Problematik in der Gesellschaft stark im Fokus steht.

Die Äußerungen Boatengs

In seinem Interview sprach Boateng über Konflikte in seiner Beziehung zu Kasia Lenhardt. Die Klägerin argumentiert, dass die Aussagen das öffentliche Bild ihrer Tochter verfälschen und damit ihrer Ehre schaden. Boatengs Anwältin hatte in der ersten Verhandlung выражила Erinnerung на то, что ihr Mandant die Gemüter über den Inhalt des Interviews bedauert. Diese Transparenz in der Rechtsprechung und die Verantwortung der Medien werden zunehmend hinterfragt.

Die Tragödie um Kasia Lenhardt

Kasia Lenhardt wurde bekannt als Finalistin bei „Germany’s Next Topmodel“ und war zuletzt mit Boateng liiert. Tragischerweise verstarb sie am 9. Februar 2021, was die Öffentlichkeit tief getroffen hat. Die Polizei meldete, dass bei einem Einsatz eine leblose Person gefunden wurde, jedoch keine Anzeichen für Fremdeinwirkung festgestellt wurden.

Diese Entwicklungen werfen wichtige Fragen über den Umgang mit den Geschichten von Verstorbenen auf, besonders in der Ära der sozialen Medien, in der persönliche Erlebnisse oft schnell in den öffentlichen Raum gelangen. Die laufenden Verfahren könnten wegweisend für die zukünftige Rechtsprechung im Bereich des Persönlichkeitsrechts sein und die Rechte von Hinterbliebenen stärken.

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