Berlin

Fahrrad-Sternfahrt in Berlin: Protest gegen Radschnellwege-Stopp

Am Sonntag veranstaltet ein breites Bündnis, darunter der ADFC Berlin und Fridays for Future, eine Fahrrad-Sternfahrt in Berlin, um gegen den vorläufigen Stopp der Radschnellwege zu demonstrieren und fordert einen zügigen Ausbau der Radinfrastruktur, was eine wichtige Antwort auf die verkehrsbedingten Herausforderungen der Stadt darstellt.

Am kommenden Sonntag steht Berlin ganz im Zeichen der Radfahrer. Unter dem Motto „Radwegestopp? Nicht mit uns!“ wird ein breites Bündnis, zu dem auch der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) gehört, eine Fahrrad-Sternfahrt organisieren. Die Veranstaltung richtet sich gegen den von der Stadtregierung verhängten Ausbaustopp von Radschnellwegen. Aufgrund dieser Demonstration sind erhebliche Verkehrsbehinderungen zu erwarten, da die Route des Sternfahrts über das Stadtzentrum führt.

Der Berliner Senat hat aufgrund einer angespannten Haushaltslage viele Planungen für Radschnellwege gestoppt. Von ursprünglich zehn geplanten Routen wird nur eine prioritär verfolgt – die Verbindung vom Königsweg zum Kronprinzessinnenweg, die durch den Grunewald führt und in Richtung Wannsee/Potsdam verläuft. Der Großteil der anderen Projekte, die für einen besseren Radverkehr in der Stadt gedacht waren, liegt auf Eis. Dies hat viele Radfahrer verärgert und führt nun zu dieser groß angelegten Demonstration.

Routen und Teilnahme

Die Fahrrad-Sternfahrt wird auf insgesamt neun Routen organisiert, die die Teilnehmenden ab Mittag in Richtung Großer Stern führen, um abschließend zum Roten Rathaus zu fahren. Die Abschlusskundgebung ist für 15 Uhr vorgesehen. Die verschiedenen Routen bieten Einstiegsmöglichkeiten für weitere Radfahrer, die nicht die gesamte Strecke fahren möchten:

  • RSV1: 12:00 Uhr S-Bahnhof Adlershof, 13:00 Uhr Hermannplatz
  • RSV2: 12:45 Uhr Streitstraße/Cautiusstraße, 13:50 Uhr Goerdelerdammbrücke
  • RSV3: 12:30 Uhr S-Bahnhof Wannsee, 13:40 Uhr S-Bahnhof Halensee
  • RSV4: 12:45 Uhr S-Bhf. Karow, 13:30 Uhr S+U Pankow Granitzstraße
  • RSV5: 12:30 Uhr Heerstr./Magistratsweg, 13:30 Uhr Theodor-Heuss-Platz
  • RSV6: 12:30 Uhr Platz des 4. Juli, 13:00 Uhr Hermann-Ehlers-Platz
  • RSV7: 12:45 Uhr Falkenseer Ch./Flurende, 13:20 Uhr Zitadelle Spandau
  • RSV8: 12:15 Uhr U-Bhf. Hönow, 13:50 Uhr Frankfurter Allee/Proskauer Str.
  • RSV9: 12:45 Uhr S-Bhf. Heiligensee, 13:30 Uhr Kurt-Schumacher-Platz

Diese Route entlang der ursprünglich geplanten Radschnellverbindungen zeigt, wie wichtig den Organisatoren und Teilnehmern der Ausbau von Radwegen ist. Die Fahrrad-Sternfahrt folgt einer ähnlichen Demonstration, die bereits Anfang August stattfand, bei der laut Polizei etwa 700, vom Veranstalter jedoch 1.000 Radfahrer gezählt wurden.

Das Bündnis für Fahrradinfrastruktur

Das Bündnis hinter der Sternfahrt vereint verschiedene Organisationen und Initiativen, die sich für bessere Bedingungen für Radfahrer in Berlin einsetzen, darunter Changing Cities, Fridays for Future Berlin und die Deutsche Umwelthilfe. Diese Gruppen sehen den Ausbaustopp als Rückschritt für den Radverkehr in der Stadt und fordern nicht nur die Wiederaufnahme der Planungen für Radschnellwege, sondern auch die Einrichtung von Fahrradparkhäusern und einen zügigen weiteren Ausbau der Radwege.

Die Demonstration am Sonntag wird voraussichtlich viele Menschen mobilisieren und ein starkes Zeichen für die Belange von Radfahrern in Berlin setzen. Angesichts der klaren Forderungen und der breiten Unterstützung ist es zu erwarten, dass die Veranstaltung sowohl die Aufmerksamkeit der Medien als auch der politischen Entscheidungsträger auf sich ziehen wird.

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"