Nach der enttäuschenden Niederlage gegen den 1. FC Union Berlin muss der FC St. Pauli bei der bisherigen Saison eine schmerzhafte Bilanz ziehen. Mit zwei Niederlagen aus zwei Spielen startet das Team mit null Punkten und einer besorgniserregenden Tordifferenz in die neue Bundesliga-Saison. Der Auftritt am Sonntag in Berlin war geprägt von einer gewissen Überlegenheit im Spielaufbau, jedoch mangelte es an der nötigen Durchschlagskraft vor dem Tor.
Der FC St. Pauli begann das Spiel in einer wiederholten 3-5-2-Formation, die bereits im Auftaktspiel gegen Heidenheim zum Einsatz kam. Während die Spieler einige vielversprechende Ansätze in ihrem Spiel zeigten, blieb die Trefferquote in der Offensive ernüchternd. An den grundlegenden Ideen lag es nicht; die Umsetzung war einfach nicht präzise genug. Ein zentraler Mangel war die fehlende Ruhe am Ball, was dazu führte, dass die Spieler im letzten Drittel oft den Ball schnell wieder verloren.
Vielversprechende Ansätze, wenig Frucht
Die Anfangsphase zeigte, dass St. Pauli in der Lage war, Union Berlin unter Druck zu setzen. Mit variablen Spielzügen versuchte das Team, die Abwehr des Gegners zu knacken. Spieler wie Irvine und Smith wechselten geschickt ihre Positionen, um mehr Flexibilität zu schaffen. Smith, der oft in die Offensive stieß, ermöglichte eine numerische Überzahl in der letzten Linie, was dem Spiel von St. Pauli zwar einen strategischen Vorteil gab, jedoch nicht die erhoffte Resultatsveränderung bewirkte.
Trotz einer gesteigerten aktiven Spielweise konnte St. Pauli in der ersten halben Stunde keinen einzigen ernsthaften Torschuss verzeichnen. Das Heimteam aus Berlin war auf der anderen Seite ebenfalls nicht besonders kreativ, doch sie konnten durch individuelle Fehler des FCSP schließlich in Führung gehen. Ein Eckball führte dazu, dass der Berliner Hollerbach in der 41. Minute unbewacht zum Abschluss kam und den Ball im Netz versenkte.
Verletzungsproblematik und Umstellungen
Ein weiterer Rückschlag für den FC St. Pauli war die Verletzung von Eric Smith, der in der 44. Minute mit einer offenbar schmerzhaften Leistenverletzung vom Platz musste. Diese Situation schmerzte nicht nur das Team, sondern schränkte auch die taktische Flexibilität ein. Es schien, als hätte das Team nach dem Rückstand die defensive Stabilität verloren, und Union konnte leicht in das eigene Drittel eindringen.
Nach der Pause entschied sich Trainer Alexander Blessin, Veränderungen vorzunehmen, indem er Spieler wie Afolayan und Saad einwechselte, um frischen Wind in die Partie zu bringen. Diese Umstellung auf ein 3-4-3 ermöglichte es, aggressiver auf die Spielflügel zu gehen und somit mehr Druck auf die Berliner Defensive auszuüben. Und tatsächlich: St. Pauli erlangte eine gewisse Dominanz und konnte endlich mehr Torchancen generieren, jedoch scheiterten sie meist an der Unfähigkeit, den Ball präzise ins Tor zu befördern.
Obwohl in der zweiten Hälfte die Anzahl der Torschüsse des FC St. Pauli stieg, blieb der xG-Wert mit 0,5 ernüchternd gering. Die neue Ausrichtung zeigte zwar Effekte, leider ohne den gewünschten Torerfolg. Trotz aller Bemühungen und einer spürbaren Steigerung konnte das Team den Rückstand nicht mehr ausgleichen.
Die Ernüchterung nach dem Spiel war allgegenwärtig. Blessin äußerte sich zur schwierigen Stimmung im Team und der Unzufriedenheit mit den zurückliegenden Auftritten. Beide Spiele hätten mehr hergegeben, als das Team tatsächlich umsetzen konnte. Nur das zählt jetzt: Punktgewinn muss her, und zwar schnell, damit die Saison nicht bereits in der Anfangsphase aus dem Ruder läuft.