BerlinBrandenburg

Flughafen BER: Anstieg der Abschiebungen von Flüchtlingen aus Brandenburg

Am Flughafen Berlin Brandenburg (BER) sollen in der ersten Hälfte von 2024 insgesamt 396 Flüchtlinge aus Brandenburg abgeschoben werden, was eine signifikante Steigerung im Vergleich zu den Vorjahren darstellt, während der Jesuiten-Flüchtlingsdienst weiterhin Unterstützung für die betroffenen Personen bietet.

Die Situation der Flüchtlinge am Flughafen BER

Am Flughafen Berlin Brandenburg (BER zeigt sich eine besorgniserregende Entwicklung in Bezug auf die Abschiebungen von Flüchtlingen. Im ersten Halbjahr 2024 planen die Behörden, 396 Personen in ihre Herkunftsländer zurückzuführen. Diese Zahl markiert einen signifikanten Anstieg im Vergleich zu den 168 Flüchtlingen, die im gleichen Zeitraum des vorherigen Jahres betroffen waren. In der zweiten Jahreshälfte 2023 stieg die Zahl auf 231, was den Trend zur vermehrten Abschiebung unterstreicht.

Wer ist betroffen?

Die Flüchtlinge, die zur Abschiebung vorgesehen sind, erfüllen nicht die Voraussetzungen für ein Asylverfahren in Deutschland. Viele von ihnen sind aus sicheren Drittstaaten eingereist oder haben bereits in anderen EU-Ländern Asyl beantragt. Für einige gibt es keinen rechtlichen Aufenthaltsstatus, während andere sich in Abschiebehaft befinden, weil ihr Asylantrag abgelehnt wurde. Es ist wichtig zu wissen, dass Personen in Abschiebehaft die Möglichkeit haben, das Land freiwillig zu verlassen.

Unterstützung und Begleitung durch den Jesuiten-Flüchtlingsdienst

Der Jesuiten-Flüchtlingsdienst spielt eine zentrale Rolle bei der Unterstützung dieser Menschen. Er führt die Asylverfahren durch und bietet soziale sowie seelsorgerische Betreuung an. Flüchtlinge, die nach einer Ablehnung ihres Asylantrags Informationen benötigen, erhalten Listen von Anwälten in mehreren Sprachen, um rechtlichen Rat einholen zu können. Auch Gespräche mit geschulten Mitarbeitern der Zentralen Einwanderungsbehörde sind vor Aufnahme in die Abschiebehaft möglich, um individuelle Unterstützung zu gewährleisten.

Bau eines neuen Flüchtlingsein- und -ausgangszentrums

Ein weiterer Aspekt ist die geplante Errichtung eines neuen Flüchtlingsein- und -ausgangszentrums am Flughafen BER, die im ersten Halbjahr nächsten Jahres beginnen soll. Dieses Zentrum soll in der Nähe der Zentralen Einwanderungsbehörde entstehen und könnte bis Ende 2027 in Betrieb genommen werden, sofern die erforderlichen Genehmigungen erteilt werden. Dies könnte Einfluss auf die zukünftige Logistik und Betreuung der Flüchtlinge haben.

Bedeutung der Entwicklungen für die Gesellschaft

Die steigenden Zahlen der Abschiebungen werfen ein Licht auf die Herausforderungen, die viele Flüchtlinge in Deutschland erleben. Die Bemühungen um rechtliche und emotionale Unterstützung sind von entscheidender Bedeutung, um den Betroffenen zu helfen, ihre Situation zu meistern. Vor dem Hintergrund der sich verschärfenden Abschiebepolitik bleibt abzuwarten, wie diese Maßnahmen die Integration und das Leben der Flüchtlinge beeinflussen wird.

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