Berlin

„Freiheit für Öcalan: Berliner Demonstration fordert politische Lösungen“

Am Samstag fand im Berliner Stadtteil Wedding eine Demonstration der Jugendbewegungen TCŞ und TekoJIN statt, die sich für die Freiheit von Abdullah Öcalan und eine politische Lösung der kurdischen Frage einsetzte und damit auf die Menschenrechtsverletzungen des türkischen Staates aufmerksam machte.

In Berlin hat am vergangenen Samstag eine kraftvolle Demonstration gegen die Isolationshaft von Abdullah Öcalan stattgefunden, der als Mitbegründer der PKK gilt. Die Veranstaltung, organisiert von den Jugendbewegungen TCŞ und TekoJIN, fand im Stadtteil Wedding statt und war Teil einer größeren internationalen Kampagne mit dem klaren Ziel: „Freiheit für Abdullah Öcalan und eine politische Lösung der kurdischen Frage“. Diese Demonstration mobilisierte eine Vielzahl von Menschen, die ihre Anliegen lautstark über die Straßen trugen.

Die Demonstranten forderten die Freilassung von Öcalan, der seit 1999 in der Türkei inhaftiert ist. Sie kritisierten die westlichen Regierungen scharf für ihre Untätigkeit und Ignoranz bezüglich der schweren Menschenrechtsverletzungen, die auf der Gefängnisinsel Imrali begangen werden. In einem Redebeitrag der TCŞ hieß es, dass Öcalan das „lebende Symbol“ des kurdischen Freiheitskampfes sei. Die Redner betonten, dass seine Freiheit entscheidend sei, um nicht nur die kurdische Frage zu lösen, sondern auch um Frieden und Gerechtigkeit für alle Völker im Nahen Osten zu schaffen.

Forderung nach Gerechtigkeit und Frieden

Die Demonstration zählte eine überwiegend junge Menge, die unter lautem Geschrei und mit energiegeladenen Slogans wie „Freiheit für Rêber Apo“ und „Schluss mit der Isolation“ durch die Straßen zog. Der Marsch erstreckte sich von Gesundbrunnen bis zum Franz-Naumann-Platz, wo die Teilnehmer ihre Botschaft unmissverständlich klar machten: Die herrschenden Isolationsbedingungen für Öcalan sind inakzeptabel und müssen umgehend beendet werden.

Die Redner kritisierten die Regierungen von EU undUN, weil sie deren Versagen betonten, das menschenunwürdige Isolationsregime auf Imrali zur Sprache zu bringen, und warfen ihnen vor, ihre eigenen Gesetze zu missachten. Diese internationale Untätigkeit sei nicht nur ein Zeichen der Resignation, sondern auch eine Zustimmung zu den fortwährenden Menschenrechtsverletzungen, die in der Türkei und Kurdistan stattfinden. Die Kurden, die sich im Kampf für ihre Rechte und Freiheiten befinden, fühlen sich in ihrer Sache nicht genug unterstützt.

Die Berliner Polizei war während des gesamten Protests stark präsent. Ihre Maßnahmen wurden häufig als provokant wahrgenommen, was die Situation während des Marsches zusätzlich anheizte. Trotz dieser Herausforderungen gelang es den Teilnehmenden, ihr Ziel ohne ernsthafte Zwischenfälle zu erreichen. Sie setzten ihren Protest nach dem Marsch mit einem Sitzstreik fort, um gegen die vorübergehende Inhaftierung von vier Personen zu demonstrieren. Diese wurden schließlich auf Drängen der Protestierenden wieder freigelassen.

Diese Demonstration spiegelt einen bedeutenden Moment für die kurdische Gemeinschaft wider, die nicht nur für die Freiheit Öcalans eintritt, sondern auch für die Anerkennung ihrer kulturellen und politischen Identität in einer Region, die von Konflikten geprägt ist. Viele der Jugendlichen, die sich versammelt hatten, sind sowohl von der Dringlichkeit des Anliegens als auch von der Überzeugung getrieben, dass die Freiheit eines Einzelnen mit der Freiheit einer ganzen Nation verbunden ist. In ihren Augen ist der Kampf um die Freiheit Öcalans nicht nur ein lokales Ereignis, sondern ein Symbol für die Hoffnung auf Veränderung im gesamten Nahen Osten.

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