Die Füchse Berlin haben zum Auftakt der Handball-Bundesliga einen bemerkenswerten Sieg errungen, mussten dabei jedoch bis ans Limit gehen. Es war ein spannendes Duell als sie gegen den ThSV Eisenach antraten und das Endergebnis von 41:35 spiegelt die Mühen des Spiels wider. Trainer Jaron Siewert äußerte nach dem Spiel seine Erleichterung, dass sein Team in Eisenach, einem für seine hitzige Stimmung bekannten Ort, bestehen konnte. „Wir sind natürlich erleichtert, hier in dieser Hölle bestanden zu haben. Uns war bewusst, dass es kein leichter Ritt wird“, so Siewert.
Die Berliner Offensivabteilung spielte eine herausragende Rolle und stellte die gegnerische Abwehr vor enorme Herausforderungen. Mathias Gidsel, in der vergangenen Saison als Welthandballer ausgezeichnet, war mit zwölf Toren der entscheidende Faktor für den Sieg. Neben ihm glänzte der junge Linksaußen Tim Freihöfer, der eine beeindruckende Trefferquote von 100 % aufwies – zwölf Tore aus zwölf Versuchen. „Es könnte wahrscheinlich das beste Spiel gewesen sein. Es freut mich natürlich, wenn ich so eine Leistung abrufen kann und so der Mannschaft helfen kann“, freute sich der 22-Jährige über seine Leistung.
Defensive Probleme der Füchse
Trotz des eindrucksvollen Offensivfeuerwerks bleibt ein großes Sorgenkind: die Defensive der Füchse. „41 Treffer ist auch unfassbar gut. Aber wir kriegen hinten zu viele“, sagte Freihöfer und stellte damit die Problematik dar. Insbesondere fehlte es an der Abstimmung in der Abwehr, was zu zahlreichen Gegentoren führte. Max Darj fehlte verletzt und Neuzugang Lukas Herburger hat noch Schwierigkeiten, sich ins Team einzufügen, was sich deutlich bemerkbar machte.
„Es sind so viele Zweikämpfe, Eins-gegen-Eins-Situationen, wo wir dann auch nicht immer konsequent geschlossen haben“, erläuterte Siewert die Herausforderungen in der Defensive. Trotz der Höhe des Sieges war der Trainer selbstkritisch und betonte, dass der Gastgeber Eisenach, als stark eingespieltes Team, gute Aufgaben stellte. „Sie machen das auch wirklich gut, sind dort extrem eingespielt. Nicht vergleichbar mit anderen Mannschaften“, lobte der Füchse-Coach den Gegner und erkannte an, dass das Spiel kein Selbstläufer gewesen war.
Der herausfordernde Sieg in Eisenach hat dem Team viel Energie gekostet. „Der Sieg hat unfassbar viel Kraft gekostet“, bemerkte Freihöfer. Doch es bleibt wenig Zeit, um sich zu erholen, denn bereits am Donnerstag steht ein weiteres wichtiges Spiel auf dem Plan: der Auftakt in die Champions League gegen das ungarische Spitzenteam Veszprém HC. Der Anpfiff erfolgt um 20.45 Uhr. Gidsel äußerte sich optimistisch: „Ich freue mich riesig auf die Möglichkeit, uns dort zu zeigen“. Nach elf Jahren Abstinenz von der europäischen Spitze ist der Ansporn, sich gegen internationale Gegner zu beweisen, groß.
Der Saisonstart war also geglückt, auch wenn er mit Herausforderungen verbunden ist. In einer Liga, in der sowohl Offensiv- als auch Defensivstärke gefordert sind, werden die Füchse Berlin in den kommenden Spielen beweisen müssen, dass sie die Probleme in der Abwehr in den Griff bekommen können, während sie gleichzeitig ihre Offensivqualitäten ausspielen. Die gesamte Handball-Community wartet gespannt auf die nächste Begegnung und darauf, wie sich die Füchse weiterentwickeln werden. Die Frage bleibt, ob sie die Balance finden, um in dieser wettbewerbsintensiven Saison erfolgreich zu sein.