Die Galeria-Warenhauskette hat eine bedeutende Maßnahme zur Reduzierung ihrer Filialen eingeleitet, die weitreichende Folgen für Mitarbeiter und Kunden hat.
Infolge der jüngsten Entwicklungen wird die Galeria-Gruppe, nach der Aufhebung ihres Insolvenzverfahrens, in den kommenden Wochen neun zusätzliche Filialen schließen. Diese Entscheidung betrifft bekannte Standorte in Berlin, darunter zwei Filialen, sowie Geschäfte in Essen, Wesel, Augsburg, Regensburg, Trier, Leonberg und Chemnitz. Insgesamt verlieren etwa 800 von 12.800 Mitarbeitern ihren Arbeitsplatz. Einige der betroffenen Filialen hatten bereits in der vorletzten Augustwoche geschlossen.
Details zu den betroffenen Filialen
Zu den Filialen, die nach dieser Entscheidung schließen, zählen auch die Läden in Augsburg, Chemnitz und Leonberg. An prominenter Stelle werden auch die beiden Berliner Filialen im Ringcenter und in Tempelhof nicht mehr öffnen. Kunden müssen sich also darauf einstellen, dass sie für ihre Einkäufe alternative Standorte aufsuchen oder online bestellen müssen.
Nach der Schließung dieser Standorte wird es von ehemals 92 Filialen nur noch 83 geben. Interessanterweise bleiben Geschenkgutscheine und Kundenkarten weiterhin in jeder Filiale und online gültig. Das Unternehmen hat zudem angekündigt, dass Artikel, die in geschlossenen Geschäften gekauft wurden, in anderen Filialen zurückgegeben oder reklamiert werden können. Dies soll den Kunden helfen, trotz der Schließungen ihre Ansprüche geltend zu machen.
Unternehmensführung und Zukunftsperspektiven
Seit dem 1. August hat die Galeria-Warenhausgruppe neue Eigentümer. Die Firma operiert jetzt unter dem Namen Galeria S.à r.l. & Co. KG, und die US-Investmentgesellschaft NRDC sowie die Holding des Unternehmers Bernd Beetz sind die treibenden Kräfte hinter dem Neustart. Alte Firmennamen wie Kaufhof und Karstadt sind verschwunden, und es wird bereits an der Einführung des neuen Logos gearbeitet. Allerdings sind einige Filialen weiterhin mit den alten Schildern gekennzeichnet.
Die Einschätzung von Handelsexperte Carsten Kortum ist jedoch skeptisch: „Ich sehe darin keinen großen Durchbruch. Bisher ist wenig bekannt und sichtbar, was die neuen Eigentümer planen. Es müsste viel Geld in das Unternehmen gesteckt werden, aber das ist offenbar nicht geplant“, betont Kortum. Er sieht die Notwendigkeit eines neuen, jüngeren Geschäftsmodells und hat Bedenken, ob dies tatsächlich umgesetzt werden kann.
Die angekündigten Schritte der Galeria-Gruppe signalisieren somit sowohl eine Neuausrichtung als auch die Herausforderungen, die auf diesem Weg noch bewältigt werden müssen. Die Zukunft der Warenhauskette bleibt unsicher, da viele Fragen über die geplanten Änderungen und deren Wirksamkeit im Raum stehen.