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„Gangster-Rapper in Kiel ausgeraubt: Hinterhalt mit falscher Prostituierten“

In Kiel wurde der 27-jährige Gangster-Rapper Deniz Y., bekannt als „Patron61“, während eines geplanten Treffens mit einer Prostituierten überfallen, brutal verprügelt und um 10.000 Euro betrogen, wobei die Drahtzieher, darunter der Berliner Rapper Erdem A. alias „Hayat“, vermutet werden.

Kiel/Berlin – In einer unglaublich dreisten Masche wurde Deniz Y. (27), ein Rapper aus Herford, Opfer eines skrupellosen Überfalls. Mit der Hoffnung auf ein sexuelles Rendezvous und umgeben von einem Bündel Geldscheinen begab er sich auf eine Reise, die ihn letztlich in eine Falle führte, aus der er brutal herausgerissen wurde. Statt Liebe erlebte er Gewalt und Erniedrigung.

Der Vorfall ereignete sich, als Deniz, bekannt unter dem Künstlernamen „Patron61“, in Kiel ankam, um eine Prostituierte zu treffen, die er über soziale Medien kennengelernt hatte. Die Polizeisprecherin Stefanie Lage erklärte, dass der Rapper für das Zusammentreffen eine große Summe Bargeld – in Höhe von etwa 10.000 Euro – mitgebracht hatte. Doch anstelle einer Frau wartete ein brutales Schlägertrio auf ihn.

Der perfide Plan

Es wird vermutet, dass Erdem A. (24), besser bekannt als „Hayat“, hinter dem Überfall steckt. Der Berliner Rapper soll Deniz Y. schon einmal Geld geschuldet haben, was möglicherweise motives für den Überfall war. „Hayat“ plante die Falle, indem er für 40 Euro eine polnische Prostituierte anheuerte. Diese hatte über Wochen hinweg mit Deniz Y. geflirtet und ein Treffen in Kiel vereinbart, in dem sie ihm versprach, besonders erregt zu sein, wenn sie inmitten von Geldscheinen sexuelle Aktivitäten ausüben könnten.

Ende Mai machte sich Deniz Y. also mit einem protzigen Mietwagen und dem Bargeld auf den Weg nach Kiel. Der Traum von einem erotischen Abenteuer verwandelte sich jedoch in einen Albtraum. An einem abgelegenen Ort wurde er von Vermummten überfallen. Mit einer Waffe bedroht, musste er demütigende Handlungen erdulden, während seine Peiniger ihn ausraubten und die Tragik seiner Situation filmten.

Ein Leben in der Grauzone

Deniz Y. ist in der Rap-Szene kein unbeschriebenes Blatt. Häufig thematisierte er in seinen Liedern vermeintliche Straftaten und seine kriminellen Machenschaften. In einem der Songs rappt er: „Lass alles laufen auf anderen Namen, denn ich habe kein Erbarmen.“ Solche Texte wecken nicht nur Interesse, sondern suggerieren auch, dass er ein Leben am Rand der Legalität führt.

Doch nicht nur seine Lyrics sorgten für Aufsehen, auch seine juristischen Probleme sind zahlreich. Medien berichteten, dass die Berliner Staatsanwaltschaft bereits im Jahr 2021 gegen ihn ermittelte. Dabei ging es um Betrugsvorwürfe, die im Zusammenhang mit Online-Bestellungen im Namen des Rappers Bushido standen. Unbemerkt entstanden Hunderte von Bestellungen, die auf fremde Adressen geschickt wurden.

Die Ermittlungen gegen Deniz Y. wurden jedoch eingestellt, was ihn laut Berichten offenbar zu weiteren provokanten Äußerungen und zur Vermarktung seiner juristischen Schwierigkeiten in seinen Songs ermutigte. Er schien sich auch über die staatlichen Maßnahmen lustig zu machen. In früheren Verfahren ging es unter anderem um Steuerhinterziehung. Auch diese Vorwürfe wurden letztlich wegen mangelnder Beweise fallen gelassen.

Sein Anwalt reagierte nicht auf Anfragen der Presse, und die Situation der Verdächtigen, besonders von Erdem A., bleibt unklar, da dieser zurzeit in U-Haft sitzt. Diese Geschichte wirft ein Schlaglicht auf die dunkle Seite der Rap-Kultur und die riskanten Entscheidungen, die manche Künstler treffen, um im Business erfolgreich zu sein, während sie gleichzeitig in chaotische und potenziell gefährliche Situationen geraten können.

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