In Berlin steht ein groß angelegtes Projekt an, das als Antwort auf die drängende Problematik der Flüchtlingsunterbringung konzipiert wurde. Gemeindevertreter und Sozialbehörden haben beschlossen, ein ehemaliges Hotel in der Landsberger Allee in eine Unterkunft für 1200 Flüchtlinge umzuwandeln. Diese Lösung ist nicht nur strategisch, sie stellt auch einen wichtigen Schritt in der Haltung der Stadt gegenüber der aktuellen Flüchtlingskrise dar.
Unterbringung von Flüchtlingen als zentrale Herausforderung
Berlin steckt in einer kritischen Situation, wenn es um die Unterbringung von Geflüchteten geht. Seit Juni 2023 sind in der Stadt 833 Asylbewerber und 871 Flüchtlinge aus der Ukraine angekommen. Aktuell sind die Notunterkünfte mit mehr als 10.000 Personen überbelegt. Sascha Langenbach, Sprecher des Berliner Landesamtes für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF), beschreibt die Bedingungen als „unhaltbar“, insbesondere für die 4000 Ukrainer, die in Zelten auf dem alten Flughafen Tegel leben müssen.
Großunterkunft statt Kleinstlösungen
Gegen die Überforderung der Unterkünfte argumentiert Dennis Haustein, CDU-Abgeordneter aus Lichtenberg, für die Errichtung größerer Einrichtungen. „Einzelne kleine Unterkünfte in Wohngebieten können auch für Anwohner unzumutbar sein“, sagt er. Die Umwandlung des City Hotels East in eine Großunterkunft soll diesen Herausforderungen begegnen und gleichzeitig den Bezirk Lichtenberg entlasten, der bereits 11,56% der Berliner Flüchtlinge beherbergt.
Umgestaltung des Hotels zur Flüchtlingsunterkunft
Das City Hotel East wird für insgesamt 143 Millionen Euro umgebaut, wobei jeder Stock eine eigene Gemeinschaftsküche erhalten soll. Das Konzept sieht vor, dass die Flüchtlinge in Zimmern mit Platz für drei bis vier Personen untergebracht werden. Zudem wird eine Schule im Gebäude integriert, die die lokale Infrastruktur nicht zusätzlich belasten soll. Das Land Berlin verfolgt mit der XXL-Lösung das Ziel, eine menschenwürdige Unterkunft zu schaffen.
Integrationsangebote und Nachbarschaftsprojekte
Die Sozialverwaltung verspricht, dass es auch Freizeitangebote geben wird, die nicht nur den Flüchtlingen, sondern der gesamten Nachbarschaft zugutekommen sollen. Konkrete Details zu diesen Angeboten sind noch nicht bekannt. Zudem sieht die Verwaltung eine „Gemeinschaftspauschale“ vor, um die Bezirke bei der Integration zu unterstützen, ohne spezifische Informationen über Höhe und Verwendungszweck zu geben.
Gemeinsame Entscheidung in einer angespannten Lage
Die Entscheidung, auf wenige große Unterkünfte zu setzen, ist ein pragmatischer Ansatz in einer angespannten Lage. Berlin stellt sich dem Verteilungskampf der Bezirke und versucht, eine gleichmäßige und faire Verteilung der Flüchtlinge zu gewährleisten. Die Diskussion darüber, wie und wo Flüchtlinge untergebracht werden, wird die Stadtgesellschaft weiterhin beschäftigen, da viele Anwohner eng mit den Herausforderungen einer multikulturellen Gesellschaft konfrontiert werden.