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Kinderbetreuung in Not: Aktionstag kämpft gegen Vertreibung von Kinderläden in Berlin-Kreuzberg

Kinderbetreuungseinrichtungen setzen Zeichen gegen Vertreibung durch Aktionstag in Berlin

Am vergangenen Wochenende fand in Berlin-Kreuzberg ein Aktionstag statt, an dem Kindergärten und Krippen ein starkes Signal gegen steigende Mieten und die drohende Vertreibung aus ihren Räumlichkeiten gesetzt haben. Mit bis zu 28 Euro pro Quadratmeter sind die Mietkosten für viele Einrichtungen schlicht nicht mehr tragbar, betonte Babette Sperle von der Berliner Kindertagesstätten- und Krippentagesschule-Vereinigung (DaKS).

Die Situation ist besonders prekär für die rund 1.000 Kindergärten und Krippen in Berlin mit weniger als 50 Kindern, die oftmals Ladenlokale in Einkaufsstraßen angemietet haben. Ohne Preisregulierung sehen sie sich immer öfter mit Schrittmieten konfrontiert oder gezwungen, aufzugeben oder umzuziehen. In den letzten zehn Jahren hat sich dieses Problem deutlich verschärft, so ein Mitarbeiter der DaKS. Allein in diesem Jahr gab es acht neue Fälle von Vertreibungen und massiven Mietsteigerungen.

Die Forderungen der DaKS sind klar: eine Mietspiegelungspunkt für Gewerbeflächen, auf denen Einrichtungen wie Kindergärten sitzen, sowie ein Mietvorrang für soziale Projekte und die Abschaffung von Steuervorteilen für Leerstand. „Wir können nicht länger zulassen, dass wir in pädagogische Qualität investieren müssen, um die Taschen von Immobilienspekulanten zu füllen“, betonte Sperle eindringlich.

Politiker wie Grünen-Sprecherin Katrin Schmidberger unterstützen die Forderungen der Einrichtungen und setzen sich dafür ein, dass städtische Wohnungsbaugesellschaften bevorzugt Gewerbeflächen für soziale Zwecke zur Verfügung stellen. Darüber hinaus plädieren sie dafür, dass der Staat Garantien gewährt, damit Kindergärten Räume langfristig sichern können, beispielsweise durch den Kauf.

Ein Besuchstag in den Kindergärten Kruemelkinder und Munkelrube stand ebenfalls auf dem Programm der Aktionstag-Veranstaltung. Weitere Einrichtungen in Friedrichshain-Kreuzberg beteiligten sich mit eigenen Aktionen, um auf die prekäre Situation der Kinderbetreuungseinrichtungen aufmerksam zu machen und Unterstützung einzufordern.

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