Die Diskussion um die frühzeitige Austragung des Supercups am 1. September 2024 nach den Olympischen Spielen ist entbrannt, und die Stimmen der Trainer von SC Magdeburg und Füchse Berlin sind laut und deutlich. Bennet Wiegert, der Trainer von Magdeburg, hat sich nach der Niederlage gegen die Berliner über die engen zeitlichen Vorgaben beschwert und darauf hingewiesen, dass viele der Spieler noch mit den emotionalen und physischen Folgen der Olympiade kämpfen.
„Man hat gesehen, dass dieses Spiel für beide Mannschaften deutlich zu früh kam“, brachte Wiegert seine Bedenken zum Ausdruck. In einem Zeitraum von nur drei Wochen nach den Olympischen Spielen, wo gleich neun Spieler des SC Magdeburg aktiv waren, fanden sich die Sportler auf dem Spielfeld wieder. Dies stellte eine gewaltige Herausforderung dar, besonders in einer Zeit, in der die Erlebnisse der Spiele noch frisch in den Köpfen der Athleten sind. „Dem muss man ein wenig Raum geben“, forderte er, und wies darauf hin, dass die Rückkehr in den Handball-Alltag nicht leicht ist.
Kritik an der Planung des Supercups
Mit Nachdruck betonte Wiegert, dass er die Planungen der Handball-Bundesliga versteht, jedoch eine kritische Haltung dazu einnimmt. „Aber es kann keiner von mir erwarten, dass ich das gut finden soll“, fügte er hinzu. Seine Mannschaft kämpfte nicht nur körperlich, sondern auch mental, um sich in die neue Saison einzufinden. Dies sei ein immense Herausforderung, gerade nach einem Großereignis wie den Olympischen Spielen, dessen Lebhaftigkeit und Bedeutung nicht einfach abgeschüttelt werden kann.
Jaron Siewert, Coach der Füchse Berlin, äußerte ähnliche Bedenken und sprach die Schwierigkeiten an, die nach den Olympischen Spielen auftreten. Siewert managte zwei Spieler, die Goldmedaille gewannen: Mathias Gidsel und Lasse Andersson. „Der Olympiasieg ist ein emotionaler Höhepunkt in der Karriere, den man erst einmal verarbeiten muss. Das geht nicht in zehn Tagen, sondern braucht mehr Zeit“, erklärte er. Die Rückkehr ins alltägliche Training sei ebenso ein Kampf um die richtige mentale Haltung. Gidsel bestätigte das Gefühl der Erschöpfung und betonte, dass es schwierig sei, nach den Spielen mit voller Energie zurückzukommen. „Die Energie ist nicht zu 100 Prozent da, und der Kopf nur zu 40 Prozent“, gestand er.
Diese Belastungen stehen in direktem Zusammenhang mit der sportlichen Leistung und der Motivation der Spieler. Die Vorbereitungszeit für die kommende Saison und die geforderten Leistungen im Supercup könnten die Wettbewerbsfähigkeit der beiden Mannschaften beeinträchtigen. Die Frage bleibt, ob die Handball-Bundesliga bereit sein wird, die Rückmeldungen der Trainer und Spieler in zukünftige Planungen einfließen zu lassen, um das Wohl der Athleten nicht zu vernachlässigen.