Am 31. August 2024 kam es in Zwickau zu einer Demonstration von Neonazis, die erneut gegen den dortigen Christopher Street Day (CSD) protestierten. Diese Veranstaltung wird von der neonazistischen Gruppe Der III. Weg organisiert, die auch in anderen Städten wie Bautzen, Magdeburg und Leipzig bereits ähnliche Proteste durchführte. In Zwickau versammelten sich dabei einige Hundert Demonstranten, darunter Akteure aus Berlin und Brandenburg, die sich der rechtsextremen Ideologie zugehörig fühlen.
Mit Blick auf die anstehenden Landtagswahlen in Brandenburg, die in zwei Wochen stattfinden, war die Teilnahme hochrangiger Mitglieder der dort ansässigen Gruppierung eher begrenzt. Der Bundesvorsitzende Matthias Fischer und der Aktivist Luca Böttcher waren die prominenten Vertreter, die sich nach Zwickau begaben. Vom Berliner Stützpunkt aus reisten ebenfalls mehrere Mitglieder an, darunter der Stützpunktleiter Oliver Oeltze sowie Sebastian Glaser, Lilith Evler, Christian Schmidt und Andi Körner. Schließlich waren auch einige Jugendliche aus der Berliner Parteijugend vertreten, wie Erik Storch und Lennart Henze.
Beteiligung subkulturell orientierter Neonazis
Besonders auffällig war die Teilnahme von jüngeren Neonazis, die sich vor allem in Berlin in Gruppen wie Deutsche Jugend Voran und Jung & Stark organisieren. Diese subkulturell wirkenden Akteure, zu denen Carsten Grasse und Julian Milz gehören, beteiligten sich aktiv an der Demonstration. Milz übernahm sogar Ordnertätigkeiten, was verdeutlicht, dass die Neonazi-Szene in dieser Altersgruppe zunehmend an Bedeutung gewinnt. Die Veranstaltung in Zwickau zeigt damit auch das Bestreben dieser Gruppen, öffentliche Aufmerksamkeit zu erlangen und sich politisch zu positionieren.
Es ist bemerkenswert, dass seit der Demonstration in Bautzen eine besonders junge Neonaziszene zu beobachten ist, die sich immer stärker zu wehren versucht und zunehmend den direkten Konflikt mit ihren vermeintlichen politischen Gegnern sucht. Dieses Phänomen könnte darauf hindeuten, dass diese Gruppierungen versuchen, ihre Ideologien unter einem jüngeren Publikum zu verbreiten und sich als ernstzunehmende politische Akteure darstellen zu wollen.
Die Ansammlung und die Aktivitäten dieser Neonazis sind Teil eines größeren Trends, der sich in den letzten Monaten etabliert hat. Die kontinuierlichen Proteste gegen CSD-Veranstaltungen zeigen eine wachsende Mobilisierung von rechtsextremen Kräften in verschiedenen Städten Deutschlands. Es bleibt abzuwarten, welche weiteren Entwicklungen in dieser Hinsicht zu erwarten sind und wie die gesellschaftliche Reaktion darauf ausfallen wird.