BerlinMettmann

Politiker Beyer packt an: Praktikum im Handwerk zeigt dringende Probleme auf

CDU-Politiker Peter Beyer absolvierte ein Praktikum bei der Kreishandwerkerschaft Mettmann, um die drängenden Herausforderungen des Handwerks, insbesondere den akuten Nachwuchsmangel und bürokratische Hürden, hautnah zu erfahren und darüber zu diskutieren, was für die Zukunft vieler Betriebe von entscheidender Bedeutung ist.

Im Kreis Mettmann zeigt ein prominenter Politiker, dass er bereit ist, die Ärmel hochzukrempeln und sich den Herausforderungen des Handwerks zu stellen. Peter Beyer, Bundestagsabgeordneter der CDU, tauschte heute seine elegante Anzugjacke gegen praktische Arbeitskleidung und begab sich in die Lehrwerkstätten der Kreishandwerkerschaft. Es ist nicht alltäglich, dass ein Politiker aus der politischen Hochburg Berlin die praktische Seite des Berufslebens aus erster Hand kennenlernen möchte, aber genau das tat er.

Während seines gut vierstündigen Praktikums hatte Beyer die Gelegenheit, mit eigenen Händen zu arbeiten und sich intensiv mit den realen Herausforderungen auseinanderzusetzen, die Handwerker tagtäglich bewältigen müssen. „Es ist eine Sache, in Berlin über die Herausforderungen des Handwerks zu sprechen. Eine ganz andere ist es, selbst mal den Schraubenschlüssel in die Hand zu nehmen und mit den Auszubildenden zu arbeiten“, bemerkte er nach seinen Erfahrungen in der Kfz-Werkstatt. Dabei wurde er von den Meistern Lothar Boschen, Thomas Adamczak und Ralf Prochnau angeleitet, um an Motoren und Karosserien zu schrauben.

Die Herausforderungen des Handwerks

Das Praktikum war jedoch nicht nur eine Gelegenheit für Beyer, handwerkliche Fähigkeiten zu erlernen. Es diente auch als Forum für den Austausch über drängende Probleme im Handwerkssektor. Thomas Grünendahl, Kreishandwerksmeister, erklärte, dass der akute Nachwuchsmangel eine der größten Herausforderungen darstellt. „Wenn wir keine neuen Fachkräfte gewinnen, steht die Zukunft vieler Betriebe auf dem Spiel“, warnte er eindringlich. Diese Aussage verdeutlicht, wie wichtig es ist, junge Talente für handwerkliche Berufe zu begeistern.

Ein weiteres drängendes Thema, das im Laufe des Praktikums zur Sprache kam, waren die Schwierigkeiten beim Zugang zu Gymnasien. Es wurde bekräftigt, dass Handwerksberufe in Schulen präsenter werden müssen. Ausbilder und Politiker sind sich einig, dass es essenziell ist, Schüler über die vielfältigen Karrierechancen im Handwerk aufzuklären. Nur so könne man den falschen Vorstellungen und Vorurteilen gegenüber den handwerklichen Ausbildungen entgegenwirken.

Doch der Nachwuchsmangel ist nicht das einzige Problem, das die Branche plagt. Die Bürokratie, die vielen Betrieben das Leben schwer macht, stand ebenfalls im Fokus der Gespräche. „Die Genehmigungsverfahren sind oft viel zu langwierig. Das kostet uns nicht nur Zeit, sondern auch Geld und Nerven“, kritisierte Grünendahl. Simon Taps, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Mettmann, fügte hinzu, dass eine Vereinfachung und Beschleunigung dieser Prozesse entscheidend sei, um die Wettbewerbsfähigkeit des Handwerks zu erhalten.

Das Handwerk spielt eine zentraler Rolle in der deutschen Wirtschaft und Gesellschaft. Es ist unstrittig, dass ohne das Handwerk die politisch geforderten Transformationen in Bezug auf Klima, Energie und Mobilität nur schwer umsetzbar wären. „Die Politik muss endlich handeln und sowohl auf Landes- als auch auf Bundesebene Entscheidungen treffen, die die Bedingungen für die Betriebe zeitnah verbessern“, forderte Grünendahl. Dies umfasst, konkret gesagt, die Senkung von Belastungen, den Abbau von Bürokratie und die Gewährleistung einer bezahlbaren Energieversorgung.

Die Initiative von Peter Beyer, selbst aktiv im Handwerk zu sein, könnte als Zeichen verstanden werden, dass auch Politiker die Verbindung zur Basis suchen müssen, um die Realität der Herausforderungen zu verstehen, mit denen Handwerker konfrontiert sind. In einer Zeit, in der das Handwerk zunehmend in der Kritik steht und es an neuen Fachkräften mangelt, wäre eine engere Zusammenarbeit zwischen Politik und Handwerk von großem Vorteil.

Diese Art des Austauschs könnte nicht nur dazu beitragen, die Probleme der Branche zu kommunizieren, sondern auch dazu, Entscheidungen zu treffen, die den Bedürfnissen der Handwerker besser gerecht werden.

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"