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Prävention von stillem Burn-out: So erkennen und bewältigen Sie Ihre Grenzen

In Berlin warnen Experten vor einem stillen Burn-out, der oft lange unbemerkt bleibt, und geben praktische Tipps zur Prävention, indem sie die Bedeutung von Selbstakzeptanz, das Erkennen innerer Antreiber und die Setzung klarer Grenzen betonen.

Berlin – Umgang mit einem stillen Burn-out: Ein unterschätztes Phänomen

Ein verborgenes Problem erkennen

Ein stiller Burn-out ist oft kaum wahrnehmbar, sowohl für die Betroffenen als auch für das Umfeld. Viele Menschen neigen dazu, ihre Symptome lange zu ignorieren, was dazu führen kann, dass sie erst spät Hilfe suchen. Dieses mentale Leiden kann nicht nur die individuelle Lebensqualität erheblich beeinträchtigen, sondern hat auch weitreichende Auswirkungen auf die Gemeinschaft und das Arbeitsumfeld.

Die Rolle der Aufklärung

Christina Jochim, stellvertretende Bundesvorsitzende der Deutschen Psychotherapeutenvereinigung (DPtV), betont die Notwendigkeit, Überengagement nicht zu glorifizieren. Burn-out sollte nicht als Auszeichnung für harte Arbeit angesehen werden. Um dem entgegenzuwirken, ist die Aufklärung über die eigenen Belastungsgrenzen von entscheidender Bedeutung. Es ist wichtiger denn je, dass Individuen lernen, ihre Grenzen zu respektieren und ihre Zeit sinnvoll zu managen.

Präventive Maßnahmen im Alltag

Die Implementierung einfacher, präventiver Maßnahmen kann helfen, einem stillen Burn-out vorzubeugen. Zu den bewährten Strategien gehören:

  • Ausreichend Schlaf: Eine erholsame Nachtruhe ist fundamental für die psychische Gesundheit.
  • Gesunde Ernährung: Nahrungsmittel, die die geistige Fitness fördern, wirken sich positiv auf die Stimmung aus.
  • Regelmäßige Bewegung: Sport unterstützt nicht nur die körperliche Gesundheit, sondern hilft auch, Stress abzubauen.
  • Soziale Kontakte pflegen: Beziehungen zu Freunden und Familie sind wichtig für die emotionale Stabilität.
  • Ruhe und Entspannung: Pausen und Freizeitaktivitäten sind unabdingbar zur Regeneration.

Die innere Stimme verstehen

Oft schränken innere Konflikte die Fähigkeit, diese Maßnahmen umzusetzen, ein. Jochim empfiehlt, sich mit den eigenen inneren Antreibern auseinanderzusetzen. Überzeugungen wie „Ich muss perfekt sein“ oder „Ich muss es allen recht machen“ können lähmend wirken. Es ist wichtig, diese Glaubenssätze zu erkennen und zu hinterfragen, um gesunde Grenzen setzen zu können.

Werteorientierte Lebensgestaltung

Ein weiterer Ansatz zur Vorbeugung eines stillen Burn-outs ist die Werteorientierung. Wer sich darüber im Klaren ist, welche Werte im eigenen Leben wirklich zählen, kann seine Energie gezielt einsetzen. Laut Jochim gelingt es Menschen, die ihren Alltag an ihren Werten ausrichten, oft besser, klare Grenzen zu ziehen und Überlastung zu vermeiden.

Stärkung der Selbstakzeptanz

Ein gesundes Selbstbewusstsein ist entscheidend, um sich nicht nur über Leistungen zu definieren. Dieses Bewusstsein kann durch Selbstreflexion gefördert werden. Wenn Individuen verstehen, wie sie ihr Selbstbild konstruieren, sind sie besser gerüstet, um ein Überengagement zu vermeiden, das zum stillen Burn-out führen kann.

Insgesamt ist ein stiller Burn-out ein ernstzunehmendes Thema, das nicht nur den Einzelnen betrifft, sondern auch die Gesellschaft. Aufklärung und Selbstbewusstsein sind der Schlüssel zur Prävention und Förderung einer gesunden Work-Life-Balance.

NAG

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