Berlin

Schließung des Görlitzer Parks: ADFC warnt vor langen Umwegen für Radler

Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) warnt vor erheblichen Umwegen für Radfahrer aufgrund der geplanten nächtlichen Schließung des Görlitzer Parks in Berlin-Kreuzberg, die vom Berliner Senat zur Bekämpfung der Drogenkriminalität umgesetzt werden soll.

Einrichtungen und Anwohner besorgt über geplante Schließung des Görlitzer Parks

Der Görlitzer Park in Berlin-Kreuzberg ist für viele Menschen eine wichtige Verbindung im Stadtteil. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) und der Fußgängerverband Fuss e.V. äußern nun Bedenken hinsichtlich der von der Stadt geplanten nächtlichen Schließung des Parks. Diese Maßnahme, die zur Bekämpfung von Drogenkriminalität dienen soll, könnte erhebliche Auswirkungen auf die Mobilität der Anwohner und Pendler haben.

Auswirkungen auf die Mobilität in Kreuzberg

Die geplante nächtliche Schließung des Parks könnte zu Umwegen von bis zu 1,2 Kilometern führen, die gerade für Radfahrer ein großes Hindernis darstellen. Karl Grünberg, Sprecher des ADFC, betont, dass viele Radfahrer auf die Wege durch den Park in den Abend- und Morgenstunden angewiesen sind, um von einem Kiez zum anderen zu gelangen. „Es ist entscheidend, dass der Park nachts nur teilweise geschlossen wird, um den Verkehr nicht unnötig zu erschweren“, sagte Grünberg.

Ängste und Sicherheitsbedenken bei den Fußgängern

Auch die Organisation Fuss e.V. ist besorgt, da Umwege für Fußgänger ebenfalls problematisch sind. Vorstand Roland Stimpel hebt hervor, dass viele Menschen oft aus Sicherheitsgründen den direkten Weg meiden. „Sicherheit im Park kann nur gewährleistet werden, wenn ausreichend Beleuchtung und einsehbare Wege vorhanden sind“, so Stimpel. Der Fokus sollte darauf liegen, den Nutzern des Parks ein sicheres Gefühl zu geben.

Geplante Investitionen zur Ausstattung des Parks

Zur Umsetzung der Schließung plant der Berliner Senat, mehr als drei Millionen Euro in Sicherheit und Infrastruktur zu investieren. Dies umfasst unter anderem den Einbau von Tore an insgesamt 19 Parkzugängen und eine neue Beleuchtung. Dabei sollen barrierefreie Drehkreuze errichtet und ein Teil der Mauer entfernt werden. Zusätzlich wurden Kosten für Sicherheitsdienste vorgesehen, die während der Nachtstunden im Park patrouillieren sollen.

Reaktion des Bezirks auf die Senatspläne

Der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg ist mit den Plänen des Senats nicht einverstanden und hat rechtliche Schritte eingeleitet. Obwohl das Verwaltungsgericht Berliner Entscheidungen bereits abgelehnt hat, setzt sich das Bezirksamt weiterhin für die Interessen der Anwohner ein. Eine Beschwerde beim Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg wurde eingereicht, jedoch bleibt die Entscheidung über einen möglichen Prozessausgang noch abzuwarten.

Die Diskussion um die Schließung des Görlitzer Parks zeigt deutlich, wie wichtig der öffentliche Raum für die Lebensqualität und Sicherheit der Anwohner ist. Während die Sicherheitsbedenken ernst genommen werden müssen, bleibt fraglich, wie man diese mit den Bedürfnissen der Bürger in Einklang bringen kann.

NAG

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