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Sexueller Missbrauch von Kindern und Jugendlichen: Anstieg der Fälle und die Debatte um Daten Speicherung

Neue Hoffnung im Kampf gegen Kindesmissbrauch

Frankfurt/Berlin (dpa) – Die jüngsten Statistiken über Kindesmissbrauch zeigen einen besorgniserregenden Anstieg der gemeldeten Fälle im vergangenen Jahr. Trotz dieser alarmierenden Zahlen weist das Bundeslagebild Sexualdelikte zum Nachteil von Kindern und Jugendlichen 2023 darauf hin, dass das tatsächliche Ausmaß des Problems noch viel größer sein könnte, da viele Fälle nicht gemeldet werden.

Ein Schritt in die richtige Richtung

Die Polizei registrierte im vergangenen Jahr 16.375 Fälle sexuellen Missbrauchs von Kindern und 1.200 Fälle von Missbrauch an Jugendlichen. Besonders besorgniserregend ist der Anstieg von 7,4 Prozent bei Darstellungen von sexuellem Missbrauch von Kindern, die hauptsächlich aus dem Ausland gemeldet wurden.

Das Problem des Dunkelfelds

Das Bundeskriminalamt (BKA) betont, dass die tatsächliche Zahl der Fälle von Kindesmissbrauch stark von der polizeilichen Kontrolltätigkeit und dem Anzeigeverhalten abhängt. Durch verstärkte polizeiliche Maßnahmen könnte es zu einer Aufhellung des sogenannten Dunkelfelds gekommen sein, was ein erster Schritt im Kampf gegen Kindesmissbrauch ist.

Neue Rechtsvorschriften erforderlich

Bundesinnenministerin Nancy Faeser und das BKA unterstützen die Einführung neuer gesetzlicher Regelungen zur Speicherung von Telekommunikationsdaten, um die Ermittlungen zu unterstützen. Trotz anfänglicher rechtlicher Bedenken scheinen sich die Behörden auf ein Quick-Freeze-Verfahren geeinigt zu haben, das Daten nur bei Verdachtsmomenten speichert. Die endgültige Umsetzung dieser Maßnahmen steht jedoch noch aus.

Es bleibt zu hoffen, dass diese neuen Schritte im Kampf gegen Kindesmissbrauch dazu beitragen, das Dunkelfeld weiter aufzuhellen und die Opfer besser zu schützen.

NAG

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