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Starke Beschädigungen an 88-jähriger Berliner Linde: Wer will den Bäumen an die Krone?

Berlin: Mehrere Chemie-Angriffe auf uralte Bäume erschüttern die Gemeinde – Was steckt hinter den Taten?

Im Ortsteil Alt-Glienicke hat ein Vorfall Anfang Juni viele Anwohner betroffen gemacht. Mitarbeiter des Bezirksamtes Treptow-Köpenick entdeckten starke Beschädigungen an einer 88 Jahre alten Berliner Linde. An dem Baum waren Bohrlöcher zu sehen, in die Unbekannte Chemikalien gefüllt hatten, vermutlich in einem Versuch, den Baum zu töten.

Die Tat wurde zur Anzeige gebracht, doch die Identität der Täter bleibt weiterhin unbekannt. In den vergangenen Jahren hat es jedoch immer wieder ähnliche Vorfälle gegeben. BERLIN LIVE hat sich erkundigt, was hinter diesen Angriffen stecken könnte.

Nach den Tätern wird weiterhin intensiv gefahndet, wie eine Sprecherin des Berliner Bezirksamtes erklärt. Dabei stellt sich auch die Frage nach dem Motiv für diese Angriffe. Bisherige Vorfälle haben gezeigt, dass vor allem sehr alte Bäume betroffen sind. Bereits 2013 wurde eine 100 Jahre alte Linde auf ähnliche Weise beschädigt, und 2021 traf es eine 200 Jahre alte Eiche. Beide Bäume mussten anschließend gefällt werden.

Es gibt grundsätzliche Vorbehalte gegen Bäume, erklärt die Sprecherin auf Anfrage von BERLIN LIVE. Zum Beispiel könnte der Laubeintrag, Wurzeleinwachsungen in Zaunfundamente oder auch der Schattenwurf auf angrenzende Grundstücke zu Konflikten führen. Es besteht jedoch Unklarheit darüber, ob solche Banalitäten der Grund für die wiederholten Chemie-Attacken sind.

Es gibt bisher keine weiteren bekanntgewordenen Fälle von Baum-Beschädigungen an Straßen oder in Parkanlagen. Dennoch plant das Bezirksamt, zusammen mit anderen Berliner Bezirken gegen diese mutwilligen Zerstörungen vorzugehen. „Wir beabsichtigen, das Thema in dem nächsten bezirksübergreifenden Fachausschuss Stadtbäume zu thematisieren“, erklärt die Sprecherin.

„Bäume sind auf eine gute Behandlung durch Menschen angewiesen“, betont das Bezirksamt gegenüber BERLIN LIVE. Es sei jedoch wichtig, die Gefährdung für die teils jahrhundertealten Pflanzen in Perspektive zu setzen: „Es bedarf einer hohen kriminellen Energie, um auf diese Art und Weise einen Baum zu schädigen.“

Diese Serie von Chemie-Angriffen auf uralte Bäume erschüttert die Gemeinde. Die Bewohner sind besorgt und fragen sich, wer hinter den Taten steckt und welches Motiv dahintersteckt. Der Schutz der Bäume ist für das Bezirksamt von großer Bedeutung, und es werden Maßnahmen ergriffen, um solche Attacken in Zukunft zu verhindern. Bäume sind ein wertvolles Gut und verdienen unseren Respekt und unsere Achtung. Es liegt in unserer Verantwortung, diese Jahrhunderte alten Lebewesen zu schützen und die Täter zur Rechenschaft zu ziehen. – NAG

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