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Vergessene Geschichten: Ausstellung enthüllt DDR-Kinderheim in Himmelpfort

Die Ausstellung über das weitgehend unbekannte DDR-Kinderheim in Himmelpfort, das von 1952 bis 1999 fast 1000 Kinder beherbergte, zieht bereits 500 Besucher an und bietet ehemaligen Bewohnern und Interessierten die Möglichkeit, sich mit der bewegten Geschichte und ihrem Alltag auseinanderzusetzen.

In Himmelpfort, einem kleinen Dorf in der Brandenburgischen Umgebung von Fürstenberg, wird aktuell die Geschichte eines ehemaligen DDR-Kinderheimes sichtbar, das vielen Menschen unbekannt war. Dieses ehrgeizige Projekt, das von den Initiatoren des Kulturvereins craftwerk e.V. in Zusammenarbeit mit der Alice Salomon Hochschule Berlin und dem Informations- und Begegnungszentrum (IBZ) Königsheide ins Leben gerufen wurde, hat bereits 500 Besucher angezogen und eröffnet somit ein wichtiges Kapitel deutscher Geschichte.

Einblick in die Vergangenheit der Kinderheime

Das Kinderheim, bekannt als Makarenko-Heim, diente von 1952 bis 1999 als Wohnort für nahezu 1000 Kinder und Jugendliche, die alle aus Berlin stammen. Der Umzug dieser Kinder nach Himmelpfort ereignete sich in einem umgebauten Kornspeicher, in dem bis zu 85 Jugendliche gleichzeitig leben konnten. Besonders spannend ist das Umfeld: Während über die oft als negativ wahrgenommenen Jugendwerkhöfe viel geforscht wurde, bleibt der Alltag der so genannten Normalheime wie dem in Himmelpfort weitestgehend im Dunkeln.

Treffen der ehemaligen Bewohner

Die Ausstellung hat nicht nur Neugierde geweckt, sondern auch viele Emotionen hervorgebracht, berichtete Martin Düspohl, der die Forschung zur Nutzung der historischen Wassermühle vorantreibt. Ehemalige Bewohner des Kinderheims sowie Mitarbeiter haben die Möglichkeit, sich nach Jahrzehnten wiederzusehen, was in vielen Fällen für herzliche und bewegende Begegnungen sorgte. Auch die Dorfbewohner sind stark an der Ausstellung interessiert, was den Austausch zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart fördert.

Zugang zur Geschichte und zukünftige Begegnungen

Ursprünglich war die Ausstellung im Obergeschoss des Müllerhauses untergebracht, welches nur über eine steile Treppe zu erreichen war. Um eine breitere Zugänglichkeit zu gewährleisten, wurde die Präsentation in den benachbarten, barrierefreien Kornspeicher verlegt. Diese Entscheidung könnte dazu führen, dass sich weitere ehemalige Weggefährten und Weggefährtinnen wieder treffen, was den intergenerationalen Austausch fördert und die Sichtbarkeit der Erlebnisse dieser Jugendlichen stärkt. Die Organisatoren sind zudem auf der Suche nach persönlichen Dokumenten, Fotos oder Zeitzeugenberichten, um die Ausstellung weiter zu bereichern.

Besuchszeiten und Kontaktinformationen

Die Ausstellung, die sich intensiv mit den Geschichten der Kinder im Himmelpforter Heim beschäftigt, kann bis zum 8. September 2024 an den Wochenenden besucht werden. Die Öffnungszeiten sind freitags und samstags von 15 bis 18 Uhr sowie sonntags von 11 bis 15 Uhr. Interessierte erreichen das IBZ Königsheide unter der Telefonnummer 030 67951155 oder per E-Mail: [email protected]

Die Ausstellung über das Himmelpforter DDR-Kinderheim läuft bis zum 8. September 2024. (Foto: Monika Strehlow)

NAG

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