Berlin erlebt im Moment eine unerwartete Hitzeperiode, die die Menschen dazu einlädt, die Sonne zu genießen. Am Donnerstag, den 29. August, sind Temperaturen von über 30 Grad angesagt. Trotz dieser sommerlichen Temperaturen strömen die ersten Weihnachtsartikel schon in die Supermärkte. Ein Trend, der auf den ersten Blick merkwürdig erscheint, ist in diesem Jahr besonders ausgeprägt, und ich habe mich auf die Suche gemacht, um herauszufinden, wie die Geschäfte darauf reagieren.
In den Berliner Stadtteilen, wie Neukölln, sind viele Verbraucher überrascht, sowie auch Verkäuferinnen, als sie beim Einkaufen in den Supermarkt gehen. Ich habe mich in einem lässigen Sommeroutfit auf die Karl-Marx-Straße gemacht, um die neuesten Angebote zu erkunden. Die Idee, Lebkuchen und andere weihnachtliche Leckereien bei dieser Hitze zu kaufen, fühlt sich seltsam an, aber die Regale deuten darauf hin, dass die Geschäfte bereit sind für die bevorstehende Saisonschicht.
Verkäuferin amüsiert über frühe Nachfrage
In einer Rewe-Filiale sticht einem der klassische Dresdner Christstollen sofort ins Auge. Ich entschied mich, eine Verkäuferin zu fragen, ob dies der erste Schritt in eine Weihnachtswelt sei. Ihre Antwort war ein herzhaftes „Na, Sie sind aber früh dran!“, was meine Überraschung nur noch verstärkte. Es schien, als sei das Geschäft zwar vorbereitet, aber noch nicht im vollen Weihnachtsmodus. Ein paar Gänge weiter ruhen die restlichen Weihnachtsleckereien verpackt auf Paletten, bereit für die Regale, die noch auf ihr Debüt warten.
Die Regale der Konkurrenten sind jedoch bereits prall gefüllt mit saisonalen Köstlichkeiten. In einer Aldi-Filiale sind ab dem 27. August Dominosteine und andere Leckereien nicht nur in den Gängen, sondern auch auf den Mittelgängen zum Verkauf aufgereiht. Ein Mitarbeiter bestätigte mir, dass es bereits zu ersten Käufen gekommen sei. Obwohl ich und eine Ältere Dame neben mir skeptisch waren, ob man Süßigkeiten in dieser Hitze kaufen sollte, zeigen diese Geschäftspraktiken, dass die Verbraucher sich bereits auf die kommende Festzeit vorbereiten.
Vorbereitung auf die kommende Saison
Mit Preisen von 2,79 Euro für Dominosteine und der Überlegung, dass solche Leckereien bei der sommerlichen Hitze schnell schmelzen könnten, frage ich mich, ob es nicht besser wäre, etwas Geduld aufzubringen. Die Versuchung, sich frühzeitig mit weihnachtlichem Gebäck einzudecken, wird größer. Immerhin ist es kaum zu leugnen, dass die Zeit rast und weniger als vier Monate bis zu Heiligabend bleiben. Die Supermärkte und Discounter scheinen sich voll und ganz auf ihre Weihnachtsstrategien zu konzentrieren, um sicherzustellen, dass die Regale im September prall gefüllt sind.
Die Einführung von Weihnachtsprodukten mitten in einem Hitzeschub mag merkwürdig erscheinen, aber es zeigt eine zunehmend frühzeitige Vorfreude auf die festlichen Tage, die in den kommenden Monaten kommen werden. Die Strategie der Supermärkte, Weihnachtsartikel bereits jetzt zu präsentieren, könnte in einer Konsumgesellschaft wie der unseren als Zeichen verstanden werden, wie wichtig es ist, die Verkaufszahlen zu steigern, bevor die echte Nachfrage einsetzt.
Für viele Verbraucher bleibt die Frage, ob sie sich auf die saisonalen Leckereien schon jetzt einlassen möchten oder lieber auf die kühleren Monate warten sollten. So oder so, die vorzeitige Weihnachtsstimmung in den Geschäften ist ein Zeichen dafür, dass die festliche Zeit schon bald in vollem Gange ist.