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Würde und Lebensqualität: Ein Einblick in die Palliativpflege in Berlin

In Berlin beschreibt Annette Ortmann, Pflegerische Leitung der neu gegründeten Palliativstation des Franziskus-Krankenhauses, ihre erfüllende, aber herausfordernde Arbeit, die darauf abzielt, schwerstkranken Menschen ein würdevolles Leben zu ermöglichen und die Bedeutung von Palliativpflege in der Gesellschaft zu stärken.

Die Palliativpflege spielt eine essentielle Rolle im Gesundheitswesen, insbesondere wenn es um die Begleitung von schwerstkranken und sterbenden Menschen geht. In Berlin nimmt die Palliativstation des Franziskus-Krankenhauses eine besondere Stellung ein, indem sie nicht nur die medizinische, sondern auch die emotionale Betreuung der Patienten und ihrer Angehörigen sicherstellt.

Berufsalltag und individuelle Betreuung

Annette Ortmann, die pflegerische Leitung dieser Station, beschreibt ihren Arbeitsalltag als vielschichtig. Palliativpflege bedeutet für sie, die Lebensqualität der Patienten zu erhöhen und dafür zu sorgen, dass sie sich in ihrer schwierigen Situation geborgen fühlen. „Wir sind krankenschwesternd, beratend und pflegend zugleich“, erklärt Ortmann und vergisst nicht darauf hinzuweisen, dass die Palliativstation oft fälschlicherweise als Endstation wahrgenommen wird. Vielmehr kann sie als Gelegenheit gesehen werden, neue Wege im Pflegeprozess zu erkunden. Ein Aufenthalt dort ist oft ein Wegweiser für den weiteren Lebensweg der Erkrankten.

Herausforderungen und Belohnungen im Beruf

Die Arbeit in der Palliativpflege ist nicht ohne Herausforderungen. Die Fachkräfte seien täglich mit emotionalen Belastungen konfrontiert, wenn Patienten über ihre Ängste und Schmerzen sprechen. Trotzdem beschreibt Ortmann die Dankbarkeit, die von den Patienten und deren Angehörigen zurückkommt, als eine der größten Belohnungen in ihrem Beruf. Lächeln und dankbare Worte seien tägliche Begleiter im Berufsalltag, die den Fachkräften Kraft geben.

Der Weg zur Palliativpflege

Für Ortmann war der Einstieg in die Palliativpflege kein Zufall. Nach einer langjährigen Karriere in der allgemeinen Pflege entschied sie sich bewusst für diesen spezialisierten Bereich und absolvierte eine entsprechende Weiterbildung. Diese Entscheidung brachte sie dazu, die Palliativstation am Franziskus-Krankenhaus mitaufzubauen, die inzwischen als Paradestück für individuelle Betreuung gilt.

Bedeutung der Palliativpflege in der Gesellschaft

Das Bewusstsein für die Palliativpflege zu schärfen, ist Ortmann ein wichtiges Anliegen. Viele Menschen wissen nicht, was eine Palliativstation leistet und verwechseln sie oft mit einem Hospiz. Dabei ist das Ziel der Palliativpflege, die Lebensqualität der Patienten zu verbessern, was sowohl Betroffenen als auch ihren Angehörigen zugutekommt. Ein stationärer Aufenthalt kann jedoch auch das Erleben und die Einschätzung der letzten Lebensphase positiv beeinflussen.

Gehaltsaussichten in der Palliativpflege

Wer sich für einen Karriereweg in der Palliativpflege interessiert, fragt sich oft, welche finanziellen Perspektiven auf ihn warten. Laut der Bundesagentur für Arbeit liegt die tarifliche Bruttogrundvergütung für Fachkräfte in der Palliativ- und Hospizpflege zwischen 3.771 und 4.305 Euro pro Monat, wobei das Medianentgelt bei 3.972 Euro montlich liegt. Diese Gehaltsaussichten können je nach Arbeitgeber und Region variieren.

Ein Ausblick auf die Zukunft

Ortmann wünscht sich für die Zukunft, dass das Wissen über Palliativpflege in der Gesellschaft wächst. Der individuelle Ansatz, der in der Palliativpflege praktiziert wird, kann nicht nur das Leben der schwerstkranken Menschen bereichern, sondern auch den Angehörigen wertvolle Unterstützung bieten. Ein Umdenken in der Gesellschaft könnte dazu führen, dass mehr Menschen die Vorzüge der Palliativbetreuung erkennen und in Anspruch nehmen.

NAG

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