Die Schließung eines beliebten Cafés stellt nicht nur einen Verlust für die Gastronomie, sondern auch für die Kulturszene in Bielefeld dar. Das Café Milestones, das zur Tradition der Stadt gehört, wird Ende August seine Türen schließen. Diese Entscheidung bringt nicht nur Trauer, sondern auch eine Chance für die Fangemeinde, persönliche Erinnerungsstücke zu erwerben.
Ehemalige Gäste haben die Möglichkeit, Andenken zu erstehen
Am Sonntag, dem 11. August, findet im Café Milestones ein Flohmarkt statt, bei dem die Besucherinnen und Besucher die Gelegenheit haben, das gesamte Inventar zu kaufen. Von Möbeln über Küchenutensilien bis hin zu Geschirr wird alles angeboten, um den letzten Andenken an diesen beliebten Treffpunkt einen neuen Besitzer zu geben. Es ist eine letzte Möglichkeit, Dinge mit Historie und Bedeutung zu erwerben, bevor das Café endgültig geschlossen wird.
Kampf um den Erhalt scheiterte
Trotz einer umfangreichen Petition mit nahezu 6.000 Unterschriften und politischen Bemühungen, die bis vor das Landgericht gingen, muss das Café Milestones schließen. Die Auseinandersetzungen mit dem Vermieter haben schließlich dazu geführt, dass die Betreiber, Zilo Demirovic und sein Team, die Schließung akzeptieren mussten. Ursprünglich war geplant, das Café bis Ende September zu öffnen, doch ein gerichtlicher Vergleich führte zur festgelegten Schließung Ende August.
Ein Lichtblick: Übernahme durch einen Stadtbekannten Gastronom
Die Geschichte des Milestones endet jedoch nicht ganz, denn ein neuer Betreiber steht bereits in den Startlöchern. Hendrik Wortmann, ein bekannter Gastronom und Mitbegründer der „Initiative Bielefelder Subkultur“, wird das Café übernehmen. Für viele Stammgäste gibt es hoffnungsvolle Nachrichten: das Nutzungskonzept bleibt weitgehend unverändert. Die Wiedereröffnung ist vorsichtig für Dezember geplant, was den Fans des Cafés eine Möglichkeit bietet, die Tradition fortzusetzen.
Kulturelle Bedeutung für Bielefeld
Der Verlust des Café Milestones hat weitreichende Konsequenzen für die lokale Kulturszene. Es ist mehr als nur ein Ort zum Essen und Trinken; es ist ein Treffpunkt für Menschen, die sich über Kunst, Musik und Gemeinschaft austauschen. Die Schließung eines solch beliebtes Ortes zeigt die Herausforderungen, mit denen Gastronomiebetriebe heutzutage umgehen müssen, und die Auswirkungen, die dies auf die Gemeinschaft hat. Diese Situation ist ein Beispiel für den Kampf um den Erhalt kommunaler Identität durch lokale Unternehmen.
Die Abschiedsfeiern und der Flohmarkt am 25. August, wo letzte Einrichtungsgegenstände verkauft werden, bieten den Anwohnern die Möglichkeit, sich auf emotionaler Ebene von einem wichtigen Teil ihrer Kultur zu verabschieden, während die bevorstehende Übernahme durchaus Hoffnung auf eine Fortführung des Erbes gibt.