Die Universität Bielefeld hat einen bedeutenden Schritt in Richtung Modernisierung und Erweiterung gemacht. Am 5. September 2024 fand die feierliche Übergabe des ersten Bauabschnitts des Hauptgebäudes statt. Mit einer beeindruckenden neuen Technik und einem frischen, hellen Design wird der Campus nun deutlich aufgewertet. In einer gemeinsamen Zeremonie schnitt das Leitungsteam der Universität zusammen mit Vertretern des Bau- und Liegenschaftsbetriebs des Landes Nordrhein-Westfalen (BLB NRW) ein Band durch und eröffneten so offiziell die neuen Räume für etwa 150 Gäste.
Wissenschaftsministerin Ina Brandes betonte die Bedeutung dieser Modernisierungsmaßnahme: „Der Neubau und die grundlegende Modernisierung des Universitätshauptgebäudes ist eine Investition in die Zukunft unseres Landes.“ Mit einem Gesamtvolumen von rund 370 Millionen Euro, die größtenteils vom Land getragen werden, ist dieses Projekt eine der größten Hochschulbaumaßnahmen in Nordrhein-Westfalen. Sie soll nicht nur die Infrastruktur verbessern, sondern auch Studierende sowie den Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Nordrhein-Westfalen stärken.
Technische Erneuerung und moderne Infrastruktur
Der erste Bauabschnitt umfasste die vollständige Sanierung einer Fläche von ungefähr 75.000 Quadratmetern. Diese enorme Fläche entspricht in etwa der Größe von 500 Reihenhäusern. Dabei wurden zentrale Gebäudeteile wie A, B, K, R, S und J vollkommen entkernt und unter Berücksichtigung aktueller Standards neu errichtet. Besondere Aufmerksamkeit wurde der technischen Ausstattung gewidmet, darunter die Verlegung von über einer Million Metern Kabel sowie die Erstellung einer hochgedämmten Gebäudehülle. Diese Maßnahmen tragen maßgeblich zur Verbesserung der Energieeffizienz und zum Klimaschutz bei.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Schaffung attraktiver Lern- und Arbeitsumgebungen für Studierende. Die Rektorin der Universität, Professorin Dr. Angelika Epple, hob hervor, dass der neue Eingangsbereich mit einem zentralen „Studierenden Service Center“ ausgestattet ist. Hier werden verschiedene Beratungs- und Serviceangebote gebündelt, um den Bedürfnissen der Studierenden besser gerecht zu werden. Die modernen Büroflächen für Fakultäten und Verwaltungsbereiche sollen ebenfalls ein inspirierendes Umfeld für Forschung und Lehre schaffen.
Die Übergabe der Räume wurde schrittweise seit Anfang 2024 durchgeführt, was eine reibungslose Inbetriebnahme der neuen Infrastruktur ermöglichte. Die Universität hat bereits Maßnahmen zur Installation einer modernen elektronischen Schließanlage und eines neuen WLAN-Netzwerkes eingeleitet. In den nächsten Monaten wird die Universität die neuen Flächen beziehen und sich auf den zweiten Bauabschnitt vorbereiten, der weitere Sanierungsarbeiten umfasst.
Die Zukunft des Universitätshauptgebäudes
Ein bedeutendes Augenmerk bei der zukünftigen Entwicklung wird auf die Umsetzung des zweiten und dritten Bauabschnitts gelegt. Ab 2025 sollen umfassende Sanierungsarbeiten in den Bereichen T, L und C starten. Dabei wird auch ein Durchgang entstehen, der den neuen und alten Gebäudeteil miteinander verbindet. Zudem werden die bestehenden Einrichtungen, darunter Geschäfte und gastronomische Angebote, während der Bauzeit weiterhin zugänglich sein.
Das insgesamt als sehr komplex geltende Projekt wird in den kommenden Bauabschnitten besondere Herausforderungen mit sich bringen. Insbesondere die Modernisierung der Laborinfrastruktur für naturwissenschaftliche Forschung steht im Fokus. Der BLB NRW plant den Einsatz eines Partnerschaftsmodells, um die Zusammenarbeit aller Beteiligten zu optimieren und so den Projekterfolg zu sichern.
Gabriele Willems, Geschäftsführerin des BLB NRW, zeigt sich stolz über den erfolgreichen Abschluss des ersten Bauabschnitts: „Das Ergebnis lohnt sich. Wir schaffen Räume, die nicht nur modern und einladend, sondern auch funktional für das Lernen und Forschen sind.“ Der neue Maßstab für den Campus der Universität Bielefeld wird nicht nur die akademische Umgebung bereichern, sondern auch als Beispiel für zukunftsorientierte Bildungsinfrastruktur in Nordrhein-Westfalen dienen.