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950 Jahre Rottenbuch: Historische Entdeckungsreise durch das Klosterdorf

Rottenbuch feiert in diesem Jahr sein 950-jähriges Bestehen, und der KulTOUR-Verein lädt anlässlich dieses Jubiläums zu geschichtlichen Rundgängen ein, um die faszinierende Ortsgeschichte und die bedeutenden Ereignisse rund um das alte Klosterdorf zu entdecken.

Im Schatten des 950-jährigen Jubiläums des Klosterorts Rottenbuch hat sich der „KulTOUR“-Verein in der bayerischen Gemeinde eine besondere Initiative überlegt. Die traditionsreiche Geschichte des Ortes wird durch geführte Rundgänge erlebbar gemacht, die sowohl historisches Wissen als auch die Bedeutung des Klosters in der regionalen Identität vermitteln.

Bildung und Kultur: Ein Erbe, das bleibt

Die Führungen, geleitet von der erfahrenen Kulturführerin Elisabeth Welz, beleuchten die zahlreichen kulturellen und historischen Eckpfeiler Rottenbuchs. Eine gut 20-köpfige Gruppe nahm kürzlich an einer dieser Touren teil, die Informationen über die Wurzeln des Klosters und der Gemeinde liefert. Die Besucher erfahren viel über die Adventgeschichte des Augustiner-Chorherrenstifts, das im Jahr 1073 gegründet wurde. Schenkungen von Herzog Welf I. und der Einfluss von Bischof Altmann aus Passau waren entscheidend für die Entwicklung der Gemeinschaft.

Der Geschichtsunterricht begann früh

Ein markanter Halt der Tour ist der alte Fohlenhof aus dem Jahr 1437, der bis 1866 vom Königshaus genutzt wurde. Hier erlebte überraschenderweise auch die Bildung ihren Aufschwung: „In dieser Zeit gab es keinen Analphabetismus in Rottenbuch“, betont Welz und erklärt den praktischen Anreiz für Eltern, ihre Kinder in die Schule zu schicken: eine warme Mahlzeit. Dies zeigt, wie Bildung nicht nur als Wissen, sondern auch als soziales Element angesehen wurde.

Kulturelle Highlights und modernere Herausforderungen

Die Ausführungen über das historische Brauereigebäude, derzeit Teil der Regens Wagner Stiftung, lassen Erinnerungen an den verheerenden Brand von 2018 wach werden. Dieses Ereignis verdeutlicht die immanente Verwundbarkeit historischer Gebäude, selbst während sie Teil lebendiger Traditionen sind. Der Wiederaufbau und die Restaurierung sind somit nicht nur wichtige Themen für den Ort, sondern auch für die gesamte Region, da historische Stätten oft als kulturelle Identität fungieren.

Ein Blick in die Kirche: Stilrichtungen im Wandel

Die Tour führt weiter zur Pfarrkirche, deren beeindruckender Kirchturm mit mehreren Uhren das Stadtbild prägt. Der Besucher betrachtet die stilistischen Elemente, die über Jahrhunderte hinweg in der Kirche Einzug gehalten haben. Von der schlichten Romanik über die lichtdurchflutende Gotik bis hin zum kunstvollen Barock ist hier jede Epoche vertreten. „Hier verschmelzen die Stilrichtungen“, erklärt Welz und lässt die Gäste die architektonische Pracht mit eigenen Augen erleben.

Das Jubiläumsfest: Eine Feier der Geschichte

Das 950-jährige Jubiläum Rottenbuchs wird vom 30. August bis 1. September mit einem Festivals gefeiert, das die Gemeinschaft zusammenbringt. An diesen Tagen wird das historische Erbe lebendig, und es werden besondere Führungen zur Kirche und zur Orgel angeboten. Das Patrozinium der Pfarrkirche am 8. September wird ebenfalls ein bewegender Moment sein, an dem die Türen zu normalerweise verschlossenen Räumen geöffnet werden.

Zusammenfassend zeigt das Jubiläum von Rottenbuch, wie wichtig das Bewahren und Vermitteln von Geschichte ist. Die Führungen ermutigen nicht nur das Lernen über die Vergangenheit, sondern fördern auch das Gemeinschaftsgefühl und den Austausch unter den Bürgern. Dies stärkt nicht nur das lokale Bewusstsein, sondern bewahrt auch die kulturelle Identität des Klosterorts für zukünftige Generationen.

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