Die Bedeutung der Schulbildung geht weit über das reine Lernen von Fakten hinaus. Dies wurde deutlich während der Verabschiedung von Christiane Scharfe, der Rektorin der Mädchenrealschule Heilig Blut in Erding. Nach 38 Jahren in der Bildung nimmt Scharfe Abschied und hinterlässt eine Schule, die geprägt ist von ihrer Vision und ihrem Engagement.
Eine Ära des Wandels
Die Verabschiedung von Christiane Scharfe markiert nicht nur das Ende ihrer Amtszeit, sondern symbolisiert auch die Veränderungen im Bildungssystem. Scharfe, die seit 15 Jahren in der Schulleitung und seit drei Jahren als Rektorin tätig war, hat eine Schule geschaffen, in der nicht nur Wissen vermittelt wird, sondern auch Werte und Empathie gefördert werden. Ihre Philosophie war es, Kunst und Kultur als zentralen Bestandteil des Unterrichts zu integrieren.
Depression im Fokus – Ein aufklärendes Theaterstück
Ein besonderes Highlight der Verabschiedung war die Aufführung des Theaterstücks „Ice breaker”, das von der Theatergruppe der Schule vorbereitet wurde. In einem eindringlichen Szenario wurden Lebensabschnitte von zwei Mädchen dargestellt, wobei eines an einer Depression leidet. Dies war ein wichtiges Element der Zeremonie, da es die Herausforderungen verdeutlichte, mit denen viele Jugendliche heutzutage konfrontiert sind. Durch diese Darbietung wurde das Publikum auf die oft schwer erkennbare Krankheit aufmerksam gemacht, die bei vielen Jugendlichen unbemerkt bleibt.
Herausforderungen im Bildungswesen
Scharfen ging es jedoch nicht nur um die positiven Aspekte ihrer Zeit an der Schule. Sie verwies auf die drängende Problematik des Lehrermangels, besonders an kirchlichen Schulen. „Unsere Lehrer werden in den seltensten Fällen verbeamtet“, erklärte sie und betonte die Notwendigkeit, Quereinsteiger für den Beruf zu gewinnen. Ihre Worte unterstreichen eine noch größere, landesweite Herausforderung – den Mangel an qualifiziertem Lehrpersonal.
Ein Abschied, der mit Dankbarkeit gefeiert wurde
Die Verabschiedung selbst war ein emotionaler Moment, der von Dankbarkeit geprägt war. Stadtpfarrer Martin Garmaier hob hervor, wie wichtig Liebe und Empathie im Schulalltag sind. Diese Werte zieht sich wie ein roter Faden durch Scharfes Karriere und werden auch von anderen Würdenträgern, wie Vize-Landrat Franz Hofstetter und 3. Bürgermeister Harry Seeholzer, gewürdigt.
Ein Blick in die Zukunft
Mit einem Strahlen blickte Scharfe auf die bevorstehenden Veränderungen in ihrem eigenen Leben, nachdem sie sich in den Ruhestand begibt. „Ich freue mich darauf, meine Zeit frei zu planen“, sagte sie und war optimistisch, dass ihre Nachfolger im Lehrberuf die nötige Leidenschaft für den Beruf mitbringen werden. „Ich hoffe, dass sich wieder mehr Buben und Mädchen für den Lehrberuf interessieren“, fügte sie hinzu.
Christiane Scharfe verlässt die Mädchenrealschule in Erding nicht nur als Rektorin, sondern auch als eine Lehrerin, die Spuren hinterlassen hat. Ihr Erbe lebt in den Schülern, Kollegen und der Gemeinde weiter, die sie geprägt hat. Diese Feier war mehr als nur ein Abschied – es war eine Würdigung der Bedeutung von Bildung und der Menschen, die sie weitergeben.
– NAG