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„Kiel startet Digital Learning Campus: 4,7 Millionen Euro für zukunftsweisendes Lernen“

In Kiel wurden am 29. August sechs Förderbescheide im Wert von insgesamt 4,7 Millionen Euro für den Digital Learning Campus übergeben, um innovative Lernorte zu schaffen, die Bürgern den Zugang zu Future Skills und digitalen Technologien ermöglichen.

In einem bedeutenden Schritt zur Förderung der digitalen Bildung in Schleswig-Holstein wurden kürzlich in Kiel die ersten Flaggen des landesweiten Digital Learning Campus (DLC) gehisst. Bildungsministerin Karin Prien überreichte am 29. August insgesamt sechs Förderbescheide in Höhe von 4,7 Millionen Euro, damit neue Lernorte entstehen können. Die Fachhochschule Kiel erhält 2,3 Millionen Euro, während die Fachhochschule für Verwaltung und Dienstleistung Altenholz 0,6 Millionen Euro erhält. Weitere Förderungen in Höhe von je 0,5 Millionen Euro gehen an den Offenen Kanal Schleswig-Holstein, das Photo+Medienforum Kiel sowie den Landesverband der Volkshochschulen Schleswig-Holsteins e.V. Schließlich erhält die Heinrich-Böll-Stiftung 0,3 Millionen Euro. Die Gelder werden aus dem Landesprogramm Wirtschaft unter Verwendung von EFRE-Mitteln der Europäischen Union bereitgestellt.

Die Förderung ist besonders bedeutsam, da sie einen wichtigen Beitrag zur digitalen Transformation in der Region leistet. Ministerin Prien betonte, dass mit dem DLC in Kiel neue Räume geschaffen werden, die der Öffentlichkeit offenstehen. Ziel ist es, Bürgern die Möglichkeit zu geben, Zukunftstechnologien und digitale Anwendungen zu erlernen und auszuprobieren. Das Konzept umfasst zahlreiche Workshops, Projekte und Veranstaltungen, die sich mit technologischen und digitalen Themen befassen.

Vernetzte Lernorte und Future Skills

Der Kieler Lernortverbund ist einer von insgesamt sechs geplanten DLC-Verbünden in Schleswig-Holstein, die auch in Lübeck, Heide und Flensburg eingerichtet werden. Alle Standorte sollen über eine zentrale öffentliche Plattform miteinander verknüpft werden, über die Bürger kostenlos an den Bildungsangeboten teilnehmen können. Ein zentrales Augenmerk liegt auf dem Thema Future Skills, also dem Erlernen von Kompetenzen, die für die digitale Zukunft relevant sind. Dabei sollen die Partner des Projekts die Lern- und Qualifizierungsangebote auf vielfältige Weise gestalten.

Die Fachhochschule Kiel übernimmt in diesem Verbund die Rolle des Leadpartners. Professor Dr. Björn Christensen, Präsident der Hochschule, äußerte sich zuversichtlich über die Möglichkeiten, die dieses Projekt mit sich bringt. Er betonte, dass ein zukunftsweisendes Fortbildungsnetzwerk geschaffen wird, das den Technologietransfer in der Region fördert und neue Perspektiven eröffnet. Dies zeigt deutlich, wie wichtig es ist, dass Bildungseinrichtungen eng mit verschiedenen Partnern aus Wirtschaft und Gesellschaft zusammenarbeiten.

Auch die anderen geförderten Partner bringen wertvolle Perspektiven ein. Priv.-Doz. Dr. habil. Jens T. Kowalski, Präsident der Fachhochschule für Verwaltung und Dienstleistung, verwies auf die zentrale Rolle der digitalen Transformation in der öffentlichen Verwaltung. Die Volkshochschulen setzen darauf, dass gemeinsames Lernen und der Austausch über digitale Themen sowohl in den Städten als auch in der Fläche einen wichtigen Beitrag zur Medienkompetenz leisten. Karsten Schneider, vom Landesverband der Volkshochschulen Schleswig-Holsteins e.V., betonte die Wichtigkeit, die Auseinandersetzung mit digitalen Themen in die Gemeinden zu tragen.

Die Initiativen reichen nicht nur in den Bildungsbereich hinein, auch kulturelle Einrichtungen wie das PHOTO+MEDIENFORUM KIEL e.V. sind Teil des Projekts. Geschäftsführer Olaf Kreuter erklärte, dass die Auseinandersetzung mit Fotos und Videos als leicht zugängliche Medien von großer Relevanz ist. Der Lernort am PHOTO+MEDIENFORUM wird sich mit aktuellen Techniken und deren Anwendung beschäftigen, um den Nutzern einen Einblick in die digitale Zukunft zu geben.

Die Heinrich-Böll-Stiftung sieht in der digitalen Souveränität einen Schlüssel für persönliche Freiheit und Selbstbestimmung. Amanda Groschke von der Stiftung sagte, dass die Bürger befähigt werden sollen, aktiv an der digitalen Transformation teilzuhaben. Dieser Gedanke des Empowerments zieht sich durch alle Aspekte des Projekts und zeigt, dass der DLC nicht nur ein Bildungsangebot ist, sondern auch eine Plattform für Bürgerbeteiligung und Mitgestaltung.

Zusätzlich werden digitale Bildungsangebote in den verschiedensten Formaten bereitgestellt. Henning Fietze, Leiter des Offenen Kanals Schleswig-Holstein, hebt hervor, dass lokale Initiativen wie der KI KreativParcours und das EDUSkillsLab in Kitas und Jugendzentren dazu beitragen werden, das Medienspektrum in der Region zu erweitern und zu bereichern. Der Aufbau einer digitalen Gemeinschaft ist ein weiteres Ziel, das durch die verschiedenen Partner und deren Expertise gefördert wird.

In den kommenden fünf Jahren sind insgesamt 37,5 Millionen Euro für den Aufbau dieser Lern- und Kollaborationsplattformen sowie physischer Lernorte in Schleswig-Holstein eingeplant. Die Gelder sind nicht nur für die Einrichtungen, sondern auch für die Entwicklung innovativer und implementierbarer Bildungsprogramme gedacht, die auf die Bedürfnisse einer zunehmend digitalisierten Gesellschaft ausgerichtet sind. Der Digital Learning Campus steht somit symbolisch für den Wandel, den das Bildungssystem in Zeiten der digitalen Transformation erfährt.

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