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Kunst ohne Fleisch: Gedok-Ausstellung untersucht die Essenz des Seins

In der Gedok-Ausstellung „fleischlose Wesen“ in der Akademie für Politische Bildung in Tutzing, die bis zum 6. September zu sehen ist, präsentieren Künstlerinnen wie Carmen Kordas und Martina Salzberg durch innovative Werke, die von einem Songtext inspiriert sind, tiefgreifende Reflexionen über Identität und die Verschmelzung von Mensch und Natur.

Einblicke in die kreative Auseinandersetzung mit der „fleischlosen Welt“

In der Akademie für Politische Bildung in Tutzing findet zurzeit eine faszinierende Ausstellung unter dem Titel „fleischlose Wesen“ statt. Diese Kunstschau lädt die Besucher ein, über die Beziehung zwischen Mensch und Natur nachzudenken, besonders in der heutigen Zeit, in der der Trend zu pflanzenbasierter Ernährung und Kunstwerken ohne traditionelle Tierdarstellungen immer mehr an Bedeutung gewinnt.

Das Konzept der Ausstellung

Inspiriert von einem Liedtext der Musiker Charlotte Brandi und Dirk von Lowtzow, präsentiert die Gedok, das älteste europäische Netzwerk für Künstlerinnen, Werke, die provokant und innovativ mit dem Begriff ‚fleischlos‘ spielen. Die Kuratorin Katharina Schellenberger wurde von Gisela Krohn und Penelope Richardson unterstützt, die ebenfalls ihre Kunstwerke ausstellen. Die Gedok grabt dabei tiefer in die Verbindung zwischen Kunst und gesellschaftlichen Themen.

Die Kunstwerke und ihre Botschaften

Carmen Kordas wirft mit ihrer Fotocollage „Ich als Pflanze“ die Frage auf, wie sehr sich menschliche Identität und die Natur verbinden lassen. Ihre Arbeit zeigt eine metaphorische Figur, die die Transformation vom Menschen zur Pflanze thematisiert. Mit Hilfe von KI bearbeitete Fotografie spiegelt die Idee wider, dass unsere Identität auch in der Natur verankert ist.

Gesellschaftliche Dimensionen der fleischlosen Ästhetik

Martina Salzberg nimmt mit ihrer Fotoserie „Schönheitsoperationen an Obst und Gemüse“ eine kritische Haltung gegenüber dem Schönheitsideal ein. Indem sie eine Aubergine in einem Vorher-Nachher-Vergleich inszeniert, thematisiert sie die gesellschaftlichen Erwartungen an Perfektion und betont, dass auch in der Natur Makel verborgen sind.

Die Verbindung zwischen Mensch und Wasser

Nina Radelfahr und Ruth Effer beschäftigen sich in ihren Arbeiten mit der Ursprungsgeschichte des Menschen aus dem Meer. Radelfahr sieht Parallelen zwischen der „marinen und humanen Anatomie“ und erforscht, wie diese Konzepte miteinander verwoben sind. Effer hingegen schlägt vor, dass humanoide „Aquawesen“ existieren könnten, deren Nachweis noch aussteht, und spielt damit auf die Schnittstelle zwischen Mythos und Realität an.

Innovative Techniken in der Kunst

Die Ausstellung zeigt auch verschiedene Techniken in der Kunstproduktion. Eva Raiser-Johanson verwendet eine Nähmaschine, um zarte Naturmotive auf Leinen zu bringen, was nicht nur eine handwerkliche Fertigkeit.visualisiert, sondern auch gesellschaftliche Themen in den Vordergrund rückt. Ihre Darstellung von Heilpflanzen verstärkt die Verbindung zwischen Kunst und emotionaler sowie gesundheitlicher Integration.

Wichtige Fragen und Diskurse

Inge Kurtz nimmt mit ihrer Mischung aus Fotografie, Malerei und digitaler Bildbearbeitung Bezug auf eine futuristische Realität. Ihre Werke fordern die Zuschauer heraus, unsere modernen Götter aus dem Silicon Valley zu reflektieren und darüber nachzudenken, inwiefern Technologie Charakter und Gesellschaft beeinflusst.

Besuch der Ausstellung

Die „fleischlosen Wesen“ können bis zum 6. September in der Akademie für Politische Bildung besichtigt werden, mit regulären Öffnungszeiten Montag bis Freitag von 8 bis 17 Uhr bis Mitte Mai 2025. Diese Ausstellung ist nicht nur ein Erlebnis für Kunstliebhaber, sondern auch eine Einladung zur Reflexion über unsere Rolle in einer sich schnell verändernden Welt.

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