BildungMünsterUmwelt

Partnerschaft mit Brasilien: KLJB Wadersloh stärkt Kleinbauern im Norden

Die KLJB unterstützt Kleinbauern im Nordosten Brasiliens im Kampf um eigenes Land, während sie durch finanzielle Zuwendungen und Bildungsprojekte die Lebensbedingungen verbessern möchten, nachdem die Unterstützung durch die brasilianische Regierung unter Jair Bolsonaro stark eingeschränkt wurde.

Die Herausforderung für Kleinbauern in Brasilien und die Rolle der KLJB

Im nordöstlichen Brasilien stehen Kleinbauern vor enormen Herausforderungen, die ihren Lebensunterhalt und ihre Lebensweise bedrohen. Die Katholische Landjugendbewegung (KLJB) setzt sich aktiv für diese Gemeinschaft ein und fördert durch finanzielle Unterstützung und Bildung ihre Bemühungen zur Landbewahrung und Nachhaltigkeit.

Bildung als Schlüssel zu mehr Gerechtigkeit

Simone Hauptmeier, Diözesanvorsitzende der KLJB, hebt hervor, wie wichtig Bildung für die Kleinbauern ist: „Unser Projekt zielt darauf ab, den Landwirten in Brasilien durch Bildungsmaßnahmen zu helfen, ihre Fähigkeiten zu erweitern und sich untereinander zu vernetzen.“ Ihr Engagement ergibt sich aus persönlichen Erfahrungen, die sie während eines Besuchs im Bundesstaat Paraíba gesammelt hat. Hier nahm sie am Aufbau eines Bildungszentrums der CPT (Comissão Pastoral da Terra) teil, das den Kleinbauern maßgebliche Unterstützung bietet.

Politische Rahmenbedingungen und die Agrarreform in Brasilien

Die politische Situation in Brasilien hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Die Regierung unter dem ehemaligen Präsidenten Jair Bolsonaro hatte die Agrarreformbehörde INCRA stark ausgedünnt, was die Situation der Kleinbauern zusätzlich erschwerte. Bernd Hante, der zusammen mit Hauptmeier die aktuellen Reiseaktivitäten der KLJB vorbereitet, sieht in der neuen Regierung von Präsident Lula da Silva eine Möglichkeit für verbesserte Rahmenbedingungen für kleine Betriebe: „Wir hoffen, dass die neuen politischen Ansätze den Kleinbauern fiskalische Unterstützung bieten können.“

Die Macht der Agrarkonzerne und ihre Auswirkungen

Die Agrarwirtschaft in Brasilien wird vor allem von großen Unternehmen dominiert, die durch Monokulturen oft unrechtmäßig Land aneignen. Dies führt zu einem ständigen Überlebenskampf für die rund fünf Millionen kleinen Agrarbetriebe im Land, die etwa die Hälfte der Lebensmittelversorgung sicherstellen. Hante betont, dass die Situation der Kleinbauern auch für die deutsche Landwirtschaft von Bedeutung ist: „Es ist wichtig, darüber nachzudenken, wie man die Rechte und Möglichkeiten der Kleinbauern auch hier unterstützen kann.“

Die Rolle der Kirche in diesem Kontext

Die katholische Kirche hat eine lange Tradition der Unterstützung von Kleinbauern in Brasilien und setzt sich aktiv für deren Rechte ein. Hante, der seit vielen Jahren in Brasilien tätig ist, äußert: „Die Basisgemeinden kämpfen seit Jahrzehnten für soziale Gerechtigkeit und stärken die Position der Kleinbauern.“ Die Initiative zur Unterstützung der Landwirtschaft hat auch ökologische Dimensionen: Die KLJB setzt sich für nachhaltige Landwirtschaft ein, um die natürlichen Ressourcen zu schützen.

Perspektiven des Austauschs und die Bedeutung der Partnerschaft

Die Partnerschaft zwischen der KLJB und den örtlichen Gemeinschaften in Brasilien wird als gegenseitiger Austausch verstanden. Im kommenden Jahr sind Besuche aus Cajazeiras geplant, um die Beziehungen zwischen den Gruppen weiter zu festigen und Freundschaften zu fördern. Hauptmeier betont: „Der direkte Austausch bringt uns näher und schafft ein gemeinsames Verständnis für die Herausforderungen, vor denen wir stehen.“

Fazit: Ein globaler Ansatz für lokale Probleme

Die Schwierigkeiten, mit denen Kleinbauern in Brasilien konfrontiert sind, erfordern nicht nur lokale Lösungen, sondern auch ein Bewusstsein für die globalen Zusammenhänge und Verantwortlichkeiten. Die KLJB zeigt, wie durch Bildung und Unterstützung Veränderungen in der Landwirtschaft und der Gesellschaft bewirkt werden können. Initiativen wie diese sind entscheidend, um die sozialen und wirtschaftlichen Bedingungen nachhaltig zu verbessern.

NAG

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"